Dinosaurier-Interesse
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Eine kleine Überlegung zum Untergang der Dinosaurier

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Beitrag  fahres66 Fr 2 Sep - 19:37

Das Aussterben der Dinosaurier.
Ich erhebe nicht den Anspruch hier tolle neue Ideen zu haben. Gut möglich das diese Gedanken in Fachkreisen schon lange Diskutiert werden. Ich will hier einfach nur meine Ideen zu diesem Thema niederschreiben. Und vielleicht ist ja doch der eine oder andere Denkanstoß dabei.
Nicht nur die Dinosaurier sondern auch viele andere Tiere sind am Ende der Kreidezeit ausgestorben. Warum ist ja eine der großen Fragen in der Naturwissenschaft.
Wie ist es zum Beispiel mit den großen Meeresreptilien. Die Ichthyosaurier waren ja schon seit längerem verschwunden. Meines Wissens waren lediglich die Mosasaurier noch in größerem Maße vorhanden. Kann es nicht sein das die Meerestiere die Luft atmen, anders auf Umweltgifte reagieren als die Tiere an Land? Während die Tiere an Land ja einen kontinuierlichen Luftaustausch haben nehmen die Tiere im Meer größere Mengen Luft auf die sie dann auch längere Zeit im Körper behalten. Haben dann Umweltgifte nicht besser die Möglichkeit in den Körper zu gelangen? Wäre es nicht möglich daß die großen Meeresreptilien zum Ende der Kreidezeit deswegen ausstarben? Es soll ja zu dieser Zeit schon eine länger anhaltende, sehr umfangreiche Vulkanische Tätigkeit gegeben haben, die dann entsprechend die Luft belastete.
Kommen wir zu den Flugreptilien. Hier war es ja wohl so daß die kleineren Arten bereits stark zurück gegangen waren und nur noch die ganz großen Vertreter dieser Gruppe existierten. Die kleineren Arten hatten starke Konkurrenz durch die Vögel bekommen. Die Vögel waren agiler und nicht so empfindlich. Man denke nur an die Verletzungsgefährdeten Flughäute der Flugreptilien. Ein Vogelflügel ist hier wesentlich unempfindlicher. Ich denke daß die Vögel schlicht besser waren als die Flugreptilien. Nur die Riesen unter den Flugechsen konnten dank ihrer Ausnahmestellung überleben. Sie hatten schlicht keine Konkurrenz. Aber ist es nicht so das die Evolution bisweilen in ein solches Extrem läuft das es an einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr weitergeht? Ich denk die Riesen unter den Flugechsen konnten sich einfach nicht mehr weiter entwickeln und schlußendlich konnten Sie sich an die großen Änderungen am Ende der Kreidezeit nicht mehr anpassen. Wer weiß wie lange es noch Vertreter dieser Arten nach der großen Katastrophe gab. Aber spätestens als sich die großen dichten Wälder entwickelten gab es für diese Riesen keinen passenden Lebensraum mehr.
Kommen wir zuletzt zu den Dinosauriern. Die hatten ja auch schon seit geraumer Zeit Probleme mit den starken Veränderungen ihrer Umwelt. Dennoch entwickelten Sie sich munter weiter. Können nicht schlicht Insekten schuld am Untergang der Dinosaurier sein? Ich stelle mir eine Welt vor in der durch einen großen Meteoriteneinschlag eine globale Katastrophe ausgelöst wird. Viele Tiere überlebten diese Katastrophe, doch die Auswirkungen waren enorm. Insekten nun sind Weltmeister wenn es um das Überleben in widrigen Umständen geht. Und sie sind Weltmeister wenn es um die Vermehrung geht. Ich denke nur an die riesigen Schwärme von Wanderheuschrecken unserer Zeit. Ist es nicht denkbar daß sich die Insekten explosionsartig nach der großen Katastrophe vermehrten. Freßfeinde waren zwar vorhanden, aber durch die globale Katastrophe stark reduziert. Und nur wenige Jahre reichen ja für das Szenario. Die Insekten vermehrten sich enorm und dank ihrer Fähigkeit zu fliegen konnten sie Nahrungsquellen schnell erreichen. Schneller als die Pflanzenfresser unter den Dinosauriern, denen dann schlicht nichts mehr übrigblieb. Und wenn keine Pflanzenfresser mehr da sind hatten natürlich auch die Fleischfresser nichts mehr. Und da ist egal ob großer oder kleiner Dinosaurier. Wenn nichts mehr zu fressen da ist funktionierte diese Nahrungskette einfach nicht mehr. Die wenigen spezialisierten Dinosaurier die z.B. Insekten fraßen hatten übermächtige Konkurrenz durch Vögel und kleine Säugetiere gegen die sie sich letztendlich nicht durchsetzen konnten. Und so starben die Dinosaurier zwar nicht unmittelbar durch den Meteoriteneinschlag aus, aber in relativ kurzer Zeit danach. Es gab schlicht nichts mehr zu fressen.
Die Vögel und Säugetiere dagegen hatten mit dem massenhaften Auftreten eine wunderbare Nahrungsquelle die sie am Leben hielt.
Die anderen Reptilien, als Beispiel seien genannt die Krokodile und Schildkröten sind allesamt sehr genügsame Tiere die mit schlechten Umweltbedingungen viel besser zurecht kommen als die agilen Dinosaurier. Diese konnten auch mit einem knappen Nahrungsangebot längere Zeit überleben.
So, das waren meine Gedanken bezüglich des Aussterbens der Dinosaurier. Vielleicht ist ja der eine oder andere Denkanstoß dabei. Und falls nicht; nun wie eingangs erwähnt wollte ich einfach mal meine Gedanken über dieses Thema zusammen fassen.
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Beitrag  Dilophosaurus So 4 Sep - 21:41

Erstmals ein Willkommen im Forum von mir Smile

Zu den Meeresreptilien: Inwiefern aquatische Lungenatmer stärker von Giftstoffen in der Atmosphäre betroffen waren als Landtiere weiß ich jetzt nicht. Ich hör das hier allerdings auch zum ersten Mal. Ich denke, dass die großen Meeresreptilien eher an dem Aussterben des Kalkplanktons und kalkschaliger Tiere wie Ammoniten gelitten haben (Ozeanversauerung). Sowohl der Impakt als auch eine erhöhte Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre (Dekkan Trapps) kann für so eine Senkung des pH-Werts verantwortlich sein.

Zu den Pterosauriern: Die Pterosaurier haben wohl tatsächlich unter der Konkurrenz durch Vögel gelitten. Ihre beiden größten Diversitäten hatten die Pterosaurier im Oberjura und über die Unterkreide hinweg, lassen aber im Lauf der restlichen Kreide deutlich nach. Die Vögel haben ebenfalls ihren Peak in der Unterkreide, sind in der Oberkreide aber deutlich diverser als die Pterosaurier. Siehe dazu hier: https://www.cambridge.org/core/journals/paleobiology/article/estimating-the-effects-of-sampling-biases-on-pterosaur-diversity-patterns-implications-for-hypotheses-of-birdpterosaur-competitive-replacement/7EE772D2E215DBA57981BF5CBE468488
An der Empfindlichkeit der Flügel würde ich mich jetzt vielleicht nicht festmachen, die großen ahzdarchiden Pterosaurier der Oberkreide dürften aber wie die anderen großwüchsigen Tiere mit dem Ressourcenmangel gekämpft haben.

Zu den Dinosauriern: Wenn man von der Verdeckung des Sonnenlichts durch den Impakt ausgeht, haben wir schonmal einen weitreichenden Einbruch der Flora. Unter dem dürften durchaus auch die Insekten gelitten haben. Tatsächlich scheinen Pflanzen bis ins Paläozän hinein unter deutlich weniger Insektenfraß gelitten zu haben: http://science.sciencemag.org/content/313/5790/1112
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Beitrag  (Pyroraptor10) Di 20 Sep - 13:21

Zum Thema Pterosaurier und Vögel noch ein Nachtrag:
Die Konkurrenz mit den Vögel betraf überwiegend kleinere Pterosaurier. Die großen (die Azhdarchiden) erreichten in der späten Kreidezeit quasi eine Blüte, d.h. sie haben sich eingenischt und die Nische der kleinen Flugbewohner quasi an die Vögel abgegeben und selber die der großen Flugbewohner behalten.
Der Grund für ihr Aussterben dürfte gewesen sein, dass große Tiere allgemein anfälliger sind bei solchen Massenaussterben, wobei auch Vögel wirklich sehr hart getroffen wurden und selber fast ausgestorben wären.
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Beitrag  Dilophosaurus Mi 21 Sep - 11:50

Hihi, peinlich wenn man seine eigenen Links nicht liest  lachen . Ich hatte vor allem einen Graph aus der erwähnten Arbeit von Butler et al. im Kopf, den ich mal für einen Vortrag verwendet hab. Butler et al. sehen aber tatsächlich keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen Pterosauriern und Vogel-Diversität. Nehm ich aber gleich mal als Gelegenheit meine eigenen nicht geäußerten Zweifel zu nennen.

Ich fand es schon bei der Vorbereitung zu meinem Vortrag verdächtig, dass die Peaks bei den Pterosauriern ausgerechnet im Oberjura und der Unterkreide sind, stammen daher doch vor allem berühmte Pterosaurier-Lagerstätten (Solnhofen und Santana Formation), sodass man einen Bias in dieser Hinsicht nicht ausschließen darf. Offenbar sehen auch Butler et al. bei der Pterosaurier-Diversität taphonomische Probleme.
Zum Überleben der großen Pterosaurier: Richtig, Vögel müssten im Prinzip vor allem mit kleinwüchsigen Pterosauriern konkurriert haben. Da kommt mir aber ein Gedanke, wie größere Pterosaurier mit den Vögeln konkurriert haben könnten. Und zwar waren die Jungtiere der Pterosaurier sobald sie fliegen konnten an sich ziemlich selbstständig* und weil sich auch ihre Schädel im Lauf der Ontogenie markant geändert haben**, vermute ich, dass sich auch ihre ökologische Nische von denen der adulten Tiere unterschieden hat (siehe Krokodile und große Theropoden). Ich könnte mir vorstellen, dass wenn es zu einer Konkurrenz zwischen Vögeln und den juvenilen Pterosauriern kam, diese sich eventuell auch auf die Diversität großwüchsiger Pterosaurier ausgewirkt hat.

* http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0031392
** http://www.jstor.org/stable/1306329
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