Irrwitzige Theorie zu Massensterben aus dem Jahr 2005 - von Styracosaura am 16 Feb. 2009 22:13
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Irrwitzige Theorie zu Massensterben aus dem Jahr 2005 - von Styracosaura am 16 Feb. 2009 22:13
Hallo Leute,
ich bin beim Aufarbeiten alter Nachrichten auf eine äußerst sonderbare Theorie zum Massensterben gestolpert: Da behauptet ein polnischer Wissenschaftler, dass die Raubtiere alle 25 Millionen Jahre durch Zufall zu Superräubern werden, die einen so großen Hunger haben, dass sie sämtliche Tiere auf der Erde vernichten.
Link: Mutierte Super-Killer sollen Todeszyklus ausgelöst haben (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,358391,00.html)
Naja, der Physiker gibt zu, dass sein mathematisches Modell des Massensterbens sehr einfach ist und nicht unbedingt der Wirklichkeit entspricht. Allerdings glaubt er, dass er durch Hinzufügen einiger weiterer Parameter der Wirklichkeit näher kommt.
Ich persönlich glaube allerdings, dass das ganze Modell etwas an den Haaren herbeigezogen ist und in keinster Weise der Wirklichkeit entspricht. Warum sollte die Natur gerade die Fleischfresser zu Monstern mutieren lassen? Und wie passt das massenhafte Artensterben unter den Pflanzen in dieses Modell?
Ich bin auf eure Meinung gespannt...
Viele Grüße,
Hille
ich bin beim Aufarbeiten alter Nachrichten auf eine äußerst sonderbare Theorie zum Massensterben gestolpert: Da behauptet ein polnischer Wissenschaftler, dass die Raubtiere alle 25 Millionen Jahre durch Zufall zu Superräubern werden, die einen so großen Hunger haben, dass sie sämtliche Tiere auf der Erde vernichten.
Link: Mutierte Super-Killer sollen Todeszyklus ausgelöst haben (http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,358391,00.html)
Naja, der Physiker gibt zu, dass sein mathematisches Modell des Massensterbens sehr einfach ist und nicht unbedingt der Wirklichkeit entspricht. Allerdings glaubt er, dass er durch Hinzufügen einiger weiterer Parameter der Wirklichkeit näher kommt.
Ich persönlich glaube allerdings, dass das ganze Modell etwas an den Haaren herbeigezogen ist und in keinster Weise der Wirklichkeit entspricht. Warum sollte die Natur gerade die Fleischfresser zu Monstern mutieren lassen? Und wie passt das massenhafte Artensterben unter den Pflanzen in dieses Modell?
Ich bin auf eure Meinung gespannt...
Viele Grüße,
Hille
von exi am 20 Feb. 2009 00:37
Hallo Hille, hallo zusammen,
... das ist noch am einfachsten zu klären: Pflanzenfresser sind PflanzenRÄUBER.
Ganz im Sinne eines Wortspiels ließen sich also die wehrlosen Pflanzen in das System integrieren.
... ja, das System dürfte an den Haaren herbeigezogen sein. Mein Argument ist dabei die entscheidende Größe: Zufall.
Mit Zufall umschreiben wir Menschen zweierlei, wobei wir Äpfel und Birnen vermischen. Einmal meinen wir damit Vorgänge die zu komplex sind als dass wir sie durchschauen können. Diese Art von Zufall finden wir im Diagramm mit den periodischen Zyklen wieder. Irgendwo anders habe ich schon einmal so ein Diagramm gesehen. Wir können also davon ausgehen, daß die Populationen wirkich etwa alle 25 Mio. Jahre (+/- 5 Mio.?) einen Zusammenbruch erleben. Wobei ich bisher immer davon ausging, daß hier nur ein Gesetz der großen Zahlen wirkt und einen Mittelwert erzwingt. Während die konkrete Problematik für jeden Fall speziell beleuchtet werden muß. Selbstvergiftung durch O2 vor der Kambrischen Explosion. Asteriod zum Ende des Erdmittelalters. Selbstvergiftung, Supervulkane, astronomisch bedingte Klimaveränderung, nahe Novae, und anderes bei den Fällen dazwischen.
Die zweite Bedeutung von Zufall ist die faktische Unvorhersehbarkeit. Und diese tritt auf wenn man mit dem Gedanken der Mutation spielt. Hier ist es ein Unding eine zeitliche Periode anzunehmen. Die Natur steht nicht unter dem Druck soundsoviel Mutationen je Dekade zu erbringen. Also kann sich die Mutationsrate nicht aufbauschen.
Gut, es sieht wieder anders aus, wenn man nach der Ursache der Mutationen sucht. Kosmische Strahlung, der Zusammenbruch des irdischen Magnetfeldes, Zyklen in der Sonneneruption treten (oft) periodisch auf. Aber dann sind wir wieder beim Zufall als hyperkomplexer Determinismus und brauchen keine Mutationen als Grundlage des Massensterben.
... ja: warum? Wenn die Beutetiere kollektiv an irgendwas krepieren (Gift in allen Pflanzen oder im Wasser, Verdauungsbeschwerden, Supervirus), dann sterben die Räuber noch schneller aus als die Beutetiere. Dies lehrt uns der Zusammenbruch einer Nahrungspyramide.
Dagegen schafft es nicht einmal der Einbruch eines Exoten in einen neuen Lebensraum diesen restlos zu entvölkern. Sicherlich ziehen solche Exoten das Aussterben mancher Arten nach sich, weil durch Nahrungsüberangebot und mangelnden Feinden die neue Population explodiert. Aber sobald die Spitze der Nahrungskette einknickt, wird der Exot auf ein vernünftiges Maß zurecht gestutzt. Sei es durch Verhungern, sei es durch Kannibalismus.
Und prinzipiell ist die Natur am Erhalt des Lebens interessiert. Falls wirklich einmal ein Räuber vorteilhaft mutiert (und nur dieser), dann erhöht er den Selektionsdruck auf Beute und Konkurrenten. Auch ganz ohne Mutation werden diese sich in wenigen Generationen anpassen.
Und was war das überhaupt für ein blöder Ansatz! Größe, Schnelligkeit und Fressgier sind keine Werte an sich. Ein Räuber wird nicht automatisch besser nur weil er größer wird. Falls die Beute daraufhin mit Kleinwuchs reagiert, wird der Jäger verhungern. Dann war Größe ein Nachteil. Schnelligkeit macht den Jäger nicht automatisch besser. Wenn die Beute daraufhin in den Boden flüchtet, dann ist Schnelligkeit eine nutzlose Kunst. Und Fressgier war noch nie ein Vorteil. Das führt extrem schnell, lokal dort wo der Mutant auftritt, zur Inflation der Nahrung. Die Mutation kann damit gar nicht im Genpool bestehen.
Insgesamt bewertet hat der Pysiker einfach zu linear gedacht. Aus einer Periodizität in der Biologie kann man selten auf ein regelmäßiges Problem schließen.
tschüs
exi
Styracosaura schrieb:Und wie passt das massenhafte Artensterben unter den Pflanzen in dieses Modell?
... das ist noch am einfachsten zu klären: Pflanzenfresser sind PflanzenRÄUBER.
Ganz im Sinne eines Wortspiels ließen sich also die wehrlosen Pflanzen in das System integrieren.
Styracosaura schrieb:Ich persönlich glaube allerdings, dass das ganze Modell etwas an den Haaren herbeigezogen ist und in keinster Weise der Wirklichkeit entspricht.
... ja, das System dürfte an den Haaren herbeigezogen sein. Mein Argument ist dabei die entscheidende Größe: Zufall.
Mit Zufall umschreiben wir Menschen zweierlei, wobei wir Äpfel und Birnen vermischen. Einmal meinen wir damit Vorgänge die zu komplex sind als dass wir sie durchschauen können. Diese Art von Zufall finden wir im Diagramm mit den periodischen Zyklen wieder. Irgendwo anders habe ich schon einmal so ein Diagramm gesehen. Wir können also davon ausgehen, daß die Populationen wirkich etwa alle 25 Mio. Jahre (+/- 5 Mio.?) einen Zusammenbruch erleben. Wobei ich bisher immer davon ausging, daß hier nur ein Gesetz der großen Zahlen wirkt und einen Mittelwert erzwingt. Während die konkrete Problematik für jeden Fall speziell beleuchtet werden muß. Selbstvergiftung durch O2 vor der Kambrischen Explosion. Asteriod zum Ende des Erdmittelalters. Selbstvergiftung, Supervulkane, astronomisch bedingte Klimaveränderung, nahe Novae, und anderes bei den Fällen dazwischen.
Die zweite Bedeutung von Zufall ist die faktische Unvorhersehbarkeit. Und diese tritt auf wenn man mit dem Gedanken der Mutation spielt. Hier ist es ein Unding eine zeitliche Periode anzunehmen. Die Natur steht nicht unter dem Druck soundsoviel Mutationen je Dekade zu erbringen. Also kann sich die Mutationsrate nicht aufbauschen.
Gut, es sieht wieder anders aus, wenn man nach der Ursache der Mutationen sucht. Kosmische Strahlung, der Zusammenbruch des irdischen Magnetfeldes, Zyklen in der Sonneneruption treten (oft) periodisch auf. Aber dann sind wir wieder beim Zufall als hyperkomplexer Determinismus und brauchen keine Mutationen als Grundlage des Massensterben.
Styracosaura schrieb:Warum sollte die Natur gerade die Fleischfresser zu Monstern mutieren lassen?
Ich bin auf eure Meinung gespannt...
... ja: warum? Wenn die Beutetiere kollektiv an irgendwas krepieren (Gift in allen Pflanzen oder im Wasser, Verdauungsbeschwerden, Supervirus), dann sterben die Räuber noch schneller aus als die Beutetiere. Dies lehrt uns der Zusammenbruch einer Nahrungspyramide.
Dagegen schafft es nicht einmal der Einbruch eines Exoten in einen neuen Lebensraum diesen restlos zu entvölkern. Sicherlich ziehen solche Exoten das Aussterben mancher Arten nach sich, weil durch Nahrungsüberangebot und mangelnden Feinden die neue Population explodiert. Aber sobald die Spitze der Nahrungskette einknickt, wird der Exot auf ein vernünftiges Maß zurecht gestutzt. Sei es durch Verhungern, sei es durch Kannibalismus.
Und prinzipiell ist die Natur am Erhalt des Lebens interessiert. Falls wirklich einmal ein Räuber vorteilhaft mutiert (und nur dieser), dann erhöht er den Selektionsdruck auf Beute und Konkurrenten. Auch ganz ohne Mutation werden diese sich in wenigen Generationen anpassen.
Und was war das überhaupt für ein blöder Ansatz! Größe, Schnelligkeit und Fressgier sind keine Werte an sich. Ein Räuber wird nicht automatisch besser nur weil er größer wird. Falls die Beute daraufhin mit Kleinwuchs reagiert, wird der Jäger verhungern. Dann war Größe ein Nachteil. Schnelligkeit macht den Jäger nicht automatisch besser. Wenn die Beute daraufhin in den Boden flüchtet, dann ist Schnelligkeit eine nutzlose Kunst. Und Fressgier war noch nie ein Vorteil. Das führt extrem schnell, lokal dort wo der Mutant auftritt, zur Inflation der Nahrung. Die Mutation kann damit gar nicht im Genpool bestehen.
Insgesamt bewertet hat der Pysiker einfach zu linear gedacht. Aus einer Periodizität in der Biologie kann man selten auf ein regelmäßiges Problem schließen.
tschüs
exi
Re: Irrwitzige Theorie zu Massensterben aus dem Jahr 2005 - von Styracosaura am 16 Feb. 2009 22:13
von dieser abgedrehten Theorie höre ich zum ersten Mal. Furchterregend, wenn man sich da reindenkt.
Man könnte ja mal spaßenshalber die größeren Massensterben listen und sich überlegen, welche Tiere zu den entsprechenden Zeiten lebten, und ob die Raubtiere dieser Zeiten Merkmale hatten, die sie normalen Raubtieren überlegen machten. Wäre doch interessant zu sehen, was dabei rauskäme.
Der "Riese" im Artikel ist übrigens ein Masiakasaurus: http://de.wikipedia.org/wiki/Masiakasaurus
Man könnte ja mal spaßenshalber die größeren Massensterben listen und sich überlegen, welche Tiere zu den entsprechenden Zeiten lebten, und ob die Raubtiere dieser Zeiten Merkmale hatten, die sie normalen Raubtieren überlegen machten. Wäre doch interessant zu sehen, was dabei rauskäme.
Der "Riese" im Artikel ist übrigens ein Masiakasaurus: http://de.wikipedia.org/wiki/Masiakasaurus
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Re: Irrwitzige Theorie zu Massensterben aus dem Jahr 2005 - von Styracosaura am 16 Feb. 2009 22:13
wie sagte schon Albert Einstein "Nachdem die Mathematiker meine Formel in den Händen hatten, verstehe ich sie selbst nicht mehr ".das leben verhält sich nicht mathematisch, aber dass ist ja heut zu tage so In , alles in zahlen pressen zu wollen udn albene statistiken zue rfinden ,die soviel Wert haben wie die alchimistischen Formel um unedles in Gold verwandeln zu können.
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