Vogelspinnen - lebende Fossilien
2 verfasser
Seite 1 von 1
Vogelspinnen - lebende Fossilien
Vogelspinnen – lebende Fossilien
Die ersten Vogelspinnen lebten vor etwa 250 – 300 Millionen Jahren, also im Karbon. Fossile Funde aus dieser Zeit ergaben, dass viele Fühlerlose (Chelicerata) den heute lebenden Formen sehr ähnlich waren. Im Karbon existierten bereits Schwertschwanzarten (Ordnung Xiphosura) von 60 cm Länge.
Heute sind diese höcht interessanten Pfeilschwanzkrebse nur noch in wenigen Arten auf die Küsten von Nordamerika und Südasien beschränkt.
Fossile Funde von Geißelskorpionen und anderen spinneähnlichen Lebewesen, die vor 350 Millionen Jahren lebten, lassen – wenn auch sehr lückenhaft – auf die Entwicklung der heutigen Cheliceratenfauna schließen.
Im Tertiär, also vor etwa 30 Millionen Jahren, gehörten die Vogelspinnen auch zur Fauna Europas. Heute leben nur noch sehr wenige echte Vogelspinnen der Unterfamilie Ichnocolinae in Europa, davon drei Arten in Südspanien. Interessant ist, dass sich die Form der Vogelspinnen seit ihrer Entwicklung über einen Zeitraum erhalten hat, in der in anderen Tierstämmen ganze Ordnungen ausstarben wie beispielsweise die Dinosaurier.
Das Vermögen der Vogelspinnen, sich in einer ständig verändernden Umgebung zu behaupten, ist einer der Gründe dafür, dass diese urtümliche Form der Spinnenfauna noch heute besteht. Was für starke Veränderungen das mitunter gewesen sein müssen, kann man anhand der Massensterben am Ende des Perm oder am Ende der Kreide nur erahnen.
Da ich selber jahrelang verschiedene Vogelspinnen – hauptsächlich südamerikanische Arten – in Terrarien gehalten habe und daher weiß, wie sensibel diese Tiere teilweise auf kurzfristige Schwankungen der Temperatur, Luftfeuchtigkeit und ähnliches reagieren, finde ich es um so erstaunlicher, wie diese kleinen Wunder der Evolution selbst die scheinbar unschlagbaren Saurier, Naturkatastrophen und Eiszeiten überstanden haben.
Vogelspinnen – ein Erfolgsmodell der Natur. Es gibt heute vermutlich über 800 Unterarten, und ich kann nur hoffen, dass sie auch den Menschen überleben werden.
Das Bild zeigt eine AVICULARIA VISICOLOR, wie ich sie auch gehalten habe. Echt tolles Tier, oder?
Die ersten Vogelspinnen lebten vor etwa 250 – 300 Millionen Jahren, also im Karbon. Fossile Funde aus dieser Zeit ergaben, dass viele Fühlerlose (Chelicerata) den heute lebenden Formen sehr ähnlich waren. Im Karbon existierten bereits Schwertschwanzarten (Ordnung Xiphosura) von 60 cm Länge.
Heute sind diese höcht interessanten Pfeilschwanzkrebse nur noch in wenigen Arten auf die Küsten von Nordamerika und Südasien beschränkt.
Fossile Funde von Geißelskorpionen und anderen spinneähnlichen Lebewesen, die vor 350 Millionen Jahren lebten, lassen – wenn auch sehr lückenhaft – auf die Entwicklung der heutigen Cheliceratenfauna schließen.
Im Tertiär, also vor etwa 30 Millionen Jahren, gehörten die Vogelspinnen auch zur Fauna Europas. Heute leben nur noch sehr wenige echte Vogelspinnen der Unterfamilie Ichnocolinae in Europa, davon drei Arten in Südspanien. Interessant ist, dass sich die Form der Vogelspinnen seit ihrer Entwicklung über einen Zeitraum erhalten hat, in der in anderen Tierstämmen ganze Ordnungen ausstarben wie beispielsweise die Dinosaurier.
Das Vermögen der Vogelspinnen, sich in einer ständig verändernden Umgebung zu behaupten, ist einer der Gründe dafür, dass diese urtümliche Form der Spinnenfauna noch heute besteht. Was für starke Veränderungen das mitunter gewesen sein müssen, kann man anhand der Massensterben am Ende des Perm oder am Ende der Kreide nur erahnen.
Da ich selber jahrelang verschiedene Vogelspinnen – hauptsächlich südamerikanische Arten – in Terrarien gehalten habe und daher weiß, wie sensibel diese Tiere teilweise auf kurzfristige Schwankungen der Temperatur, Luftfeuchtigkeit und ähnliches reagieren, finde ich es um so erstaunlicher, wie diese kleinen Wunder der Evolution selbst die scheinbar unschlagbaren Saurier, Naturkatastrophen und Eiszeiten überstanden haben.
Vogelspinnen – ein Erfolgsmodell der Natur. Es gibt heute vermutlich über 800 Unterarten, und ich kann nur hoffen, dass sie auch den Menschen überleben werden.
Das Bild zeigt eine AVICULARIA VISICOLOR, wie ich sie auch gehalten habe. Echt tolles Tier, oder?
Anara- Riesendino **** **
- Anzahl der Beiträge : 325
Anmeldedatum : 14.07.09
Re: Vogelspinnen - lebende Fossilien
Interessante Story. Ich hoffe auch dass Die Vogelspinne den Mensch überleben,denn Spinnen füllen eine wichtige Ökologische Nische. Spinnen halten uns Insekten vom Hals indem sie ihre Population durch ihre Jagd konstant halten. Außerdem sind sie für viele Tiere wichtige Nahrungsquellen. Leider ist ein 1/3 der Spinnenarten gefährdet.
(Pyroraptor10)- Überflieger **** ****
- Anzahl der Beiträge : 1238
Anmeldedatum : 19.06.09
Alter : 26
Ort : Berlin
Re: Vogelspinnen - lebende Fossilien
Ja, leider sind auch ein großer Teil der Vogelspinnen gefärdet und sind gelistet im Washingtoner Artenschutzabkommen.
Hat eigentlich zufällig irgend Jemand ein Foto von einer versteinerten Vogelspinne (vielleicht in einem Buch?)?
Würde mich echt interessieren ein Fossil mal zu sehen. Kann im Internet nichts finden.
Hat eigentlich zufällig irgend Jemand ein Foto von einer versteinerten Vogelspinne (vielleicht in einem Buch?)?
Würde mich echt interessieren ein Fossil mal zu sehen. Kann im Internet nichts finden.
Anara- Riesendino **** **
- Anzahl der Beiträge : 325
Anmeldedatum : 14.07.09
Re: Vogelspinnen - lebende Fossilien
165 Millionen Jahre alte Spinne entdeckt
Veröffentlicht: 10 Februar 2010 21:37
HEIDELBERG - Wissenschaftler haben in Nordchina ein 165 Millionen Jahre altes Spinnen-Fossil ausgegraben. Der Abdruck des Tieres ist erstaunlich gut erhalten.
Die versteinerte Spinne ist gut 45 Millionen Jahre älter als alle bisher gefundenen. Der Paläonntologe Paul Selden ist besonders begeistert davon, wie detailgenau das Expemplar der Art Eoplectreurys gertschi erhalten ist: "Man hält ein Mikroskop drauf und Bingo! Es ist fantastisch!"
Bei dem Fossil seien sogar noch Borsten an den Spinnenbeinen zu erkennen, heißt es im Heidelberger Fachjournal Naturwissenschaften. Die Überreste stammen aus dem Erdzeitalter des mittleren Jura und begründen eine ganz neue Spinnengattung, wie Paul Selden von der Universität von Kansas (USA) und Diying Huang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften meinen.
Von Vulkanasche eingeschlossen
Spinnen-Fossilien aus dieser Zeit sind äußerst selten, weil die weichen Körper der Tiere sehr empfindlich sind und darum oft zerstört werden. Wahrscheinlich wurde die nun gefundene Spinne von Vulkanasche eingeschlossen, wie die Forscher vermuten.
E. gertschi ähnelt sehr den heutigen Spinnen ihrer Gattung, die in Nordamerika beheimatet sind.
Dnews.de/kava
Die Nachfahren des urzeitlichen Krabbeltiers kämen heute nur noch in einem eng begrenzten Gebiet im Südwesten der USA, in Mexiko und in der angrenzenden Karibik vor. Sie ähnelten dem Fossil stark, was auf nur geringe Veränderungen im Lauf der Evolution hinweise.
Der Fund in vulkanischem Tuffstein aus der Inneren Mongolei sei mindestens 120 Millionen Jahre älter als die bislang frühesten Fossilien aus der Spinnenfamilie namens Plectreuridae. Er lege außerdem nahe, dass diese Familie früher sehr viel weiter verbreitet war und im Laufe der Jahrmillionen im größten Teil ihres ehemaligen Verbreitungsgebiets ausgestorben sei.
dpa, 10.02.2010
Quellen: http://www.dnews.de/nachrichten/wissenschaft/179078/165-millionen-jahre-alte-spinne-entdeckt.html[/u]
http://www.ftd.de/wissen/natur/:fossile-entdeckung-forscher-finden-165-millionen-jahre-alte-spinne/50072482.html
Zwar keine Vogelspinne bzw. derren Fossil, aber immerhin...
Veröffentlicht: 10 Februar 2010 21:37
HEIDELBERG - Wissenschaftler haben in Nordchina ein 165 Millionen Jahre altes Spinnen-Fossil ausgegraben. Der Abdruck des Tieres ist erstaunlich gut erhalten.
Die versteinerte Spinne ist gut 45 Millionen Jahre älter als alle bisher gefundenen. Der Paläonntologe Paul Selden ist besonders begeistert davon, wie detailgenau das Expemplar der Art Eoplectreurys gertschi erhalten ist: "Man hält ein Mikroskop drauf und Bingo! Es ist fantastisch!"
Bei dem Fossil seien sogar noch Borsten an den Spinnenbeinen zu erkennen, heißt es im Heidelberger Fachjournal Naturwissenschaften. Die Überreste stammen aus dem Erdzeitalter des mittleren Jura und begründen eine ganz neue Spinnengattung, wie Paul Selden von der Universität von Kansas (USA) und Diying Huang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften meinen.
Von Vulkanasche eingeschlossen
Spinnen-Fossilien aus dieser Zeit sind äußerst selten, weil die weichen Körper der Tiere sehr empfindlich sind und darum oft zerstört werden. Wahrscheinlich wurde die nun gefundene Spinne von Vulkanasche eingeschlossen, wie die Forscher vermuten.
E. gertschi ähnelt sehr den heutigen Spinnen ihrer Gattung, die in Nordamerika beheimatet sind.
Dnews.de/kava
Die Nachfahren des urzeitlichen Krabbeltiers kämen heute nur noch in einem eng begrenzten Gebiet im Südwesten der USA, in Mexiko und in der angrenzenden Karibik vor. Sie ähnelten dem Fossil stark, was auf nur geringe Veränderungen im Lauf der Evolution hinweise.
Der Fund in vulkanischem Tuffstein aus der Inneren Mongolei sei mindestens 120 Millionen Jahre älter als die bislang frühesten Fossilien aus der Spinnenfamilie namens Plectreuridae. Er lege außerdem nahe, dass diese Familie früher sehr viel weiter verbreitet war und im Laufe der Jahrmillionen im größten Teil ihres ehemaligen Verbreitungsgebiets ausgestorben sei.
dpa, 10.02.2010
Quellen: http://www.dnews.de/nachrichten/wissenschaft/179078/165-millionen-jahre-alte-spinne-entdeckt.html[/u]
http://www.ftd.de/wissen/natur/:fossile-entdeckung-forscher-finden-165-millionen-jahre-alte-spinne/50072482.html
Zwar keine Vogelspinne bzw. derren Fossil, aber immerhin...
Anara- Riesendino **** **
- Anzahl der Beiträge : 325
Anmeldedatum : 14.07.09
Ähnliche Themen
» Konservierte lebende Tiere in unmöglicher Verpackung
» Architektur mit Fossilien
» "Fossilien - Zeitschrift für Hobbypaläontologen"
» Zukünftige Fossilien
» Zähne und Krallen
» Architektur mit Fossilien
» "Fossilien - Zeitschrift für Hobbypaläontologen"
» Zukünftige Fossilien
» Zähne und Krallen
Seite 1 von 1
Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten