versteinertes Gehirn entdeckt - von {Pyroraptor10} am 04 Mar. 2009 17:41
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versteinertes Gehirn entdeckt - von {Pyroraptor10} am 04 Mar. 2009 17:41
Paläontologen berichten über die Entdeckung eines rund 300 Millionen Jahre alten Gehirns in der Schädelkapsel eines Fisches (Online-Veröffentlichung der „Proceedings of the National Academy of Sciences“). Nach Aussagen der Forscher ist es das erste Mal, dass Weichteilgewebe in einem derart alten Fossil gefunden wurden. Der Fund ist gleichermaßen dem Zufall zu verdanken wie auch den hochmodernen Untersuchungsmethoden, derer sich die Forscher heutzutage bedienen.
Wissenschaftler des Pariser Nationalmuseums und des Naturkundemuseums in New York hatten sich mit Spezialisten des Europäischen Synchrotronstrahlers in Grenoble zusammengesetzt, um noch einmal Fossilien zu untersuchen, die schon über Jahre im Museum lagen. Die Einrichtung in Grenoble erzeugt eine spezielle Röntgenstrahlung, mit der sich eine sogenannte Mikrotomografie durchführen lässt. Die Untersuchungsmethode erlaubt die dreidimensionale Darstellung eingeschlossener Strukturen, die dann von allen Seiten betrachtet werden können. Untersuchungsobjekte waren einige versteinerte Schädel ausgestorbener Knorpelfische. In einem aus dem US-Staat Kansas stammenden Exemplar bemerkten sie eine besondere Struktur, die eine höhere Dichte aufwies als das umgebende Gewebe und die Hirnschale ausfüllte. Weitergehende Untersuchungen zeigten, dass die Struktur wie ein Gehirn aus zwei symmetrischen Hälften bestand. Sogar das Kleinhirn konnten die Forscher identifizieren, so wie den Ansatz des Rückenmarks und die optischen Fasern, die zu den Augen führen.
Studienleiter Alan Pradel vermutet, dass Bakterien an der außergewöhnlichen Erhaltung des Gehirns beteiligt waren: „Kurz vor dem Zerfall haben die Bakterien das Gehirn besiedelt und für seine Phosphatisierung gesorgt.“ Denn die Hirnmasse ist während der Fossilisation in Apatit (Kalziumphosphat) verwandelt worden, während das umgebende Gewebe zu Kalk (Kalziumkarbonat) wurde.Damit ein Gehirn versteinert, müssen außergewöhnliche Umstände herrschen. Pradel nimmt an, dass Sauerstoffarmut und ein saures Milieu in der Hirnkapsel sowie ein Überschuss an Kalziumphosphat den Erhaltungsprozess wesentlich gefördert haben. Viele Details müssen für solche Glücksfälle zusammenkommen, doch sie passieren. So fanden amerikanische Paläontologen im vergangenen Jahr bei 400 Millionen Jahre alten lebend gebärenden Panzerfischen eine Nabelschnur, an der ein Jungtier mit seiner Mutter verbunden war. Auch hier machte die Mikrotomografie mittels Synchrotronstrahlung die Entdeckung erst möglich.
http://www.welt.de/wissenschaft/article3315250/Weltweit-erstes-versteinertes-Gehirn-entdeckt.html
tschüss und viele grüße Pyroraptor10
Wissenschaftler des Pariser Nationalmuseums und des Naturkundemuseums in New York hatten sich mit Spezialisten des Europäischen Synchrotronstrahlers in Grenoble zusammengesetzt, um noch einmal Fossilien zu untersuchen, die schon über Jahre im Museum lagen. Die Einrichtung in Grenoble erzeugt eine spezielle Röntgenstrahlung, mit der sich eine sogenannte Mikrotomografie durchführen lässt. Die Untersuchungsmethode erlaubt die dreidimensionale Darstellung eingeschlossener Strukturen, die dann von allen Seiten betrachtet werden können. Untersuchungsobjekte waren einige versteinerte Schädel ausgestorbener Knorpelfische. In einem aus dem US-Staat Kansas stammenden Exemplar bemerkten sie eine besondere Struktur, die eine höhere Dichte aufwies als das umgebende Gewebe und die Hirnschale ausfüllte. Weitergehende Untersuchungen zeigten, dass die Struktur wie ein Gehirn aus zwei symmetrischen Hälften bestand. Sogar das Kleinhirn konnten die Forscher identifizieren, so wie den Ansatz des Rückenmarks und die optischen Fasern, die zu den Augen führen.
Studienleiter Alan Pradel vermutet, dass Bakterien an der außergewöhnlichen Erhaltung des Gehirns beteiligt waren: „Kurz vor dem Zerfall haben die Bakterien das Gehirn besiedelt und für seine Phosphatisierung gesorgt.“ Denn die Hirnmasse ist während der Fossilisation in Apatit (Kalziumphosphat) verwandelt worden, während das umgebende Gewebe zu Kalk (Kalziumkarbonat) wurde.Damit ein Gehirn versteinert, müssen außergewöhnliche Umstände herrschen. Pradel nimmt an, dass Sauerstoffarmut und ein saures Milieu in der Hirnkapsel sowie ein Überschuss an Kalziumphosphat den Erhaltungsprozess wesentlich gefördert haben. Viele Details müssen für solche Glücksfälle zusammenkommen, doch sie passieren. So fanden amerikanische Paläontologen im vergangenen Jahr bei 400 Millionen Jahre alten lebend gebärenden Panzerfischen eine Nabelschnur, an der ein Jungtier mit seiner Mutter verbunden war. Auch hier machte die Mikrotomografie mittels Synchrotronstrahlung die Entdeckung erst möglich.
http://www.welt.de/wissenschaft/article3315250/Weltweit-erstes-versteinertes-Gehirn-entdeckt.html
tschüss und viele grüße Pyroraptor10
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