Doppelklingen-Raptor
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Doppelklingen-Raptor
http://www.dinosaurier-info.de/archiv/2010/10_17.php
In Rumänien wurde ein Raptor gefunden, der zwar dem mongolischen Velociraptor gleicht, aber einige ganz außergewöhnliche Merkmale aufweist. Das auffälligste dieser Merkmale ist wohl die doppelte Sichelklaue. Alle anderen Raptoren haben nur eine an jedem Fuß.
In Rumänien wurde ein Raptor gefunden, der zwar dem mongolischen Velociraptor gleicht, aber einige ganz außergewöhnliche Merkmale aufweist. Das auffälligste dieser Merkmale ist wohl die doppelte Sichelklaue. Alle anderen Raptoren haben nur eine an jedem Fuß.
Thistle- Riesendino **** **
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Re: Doppelklingen-Raptor
Hallo,
das Faktum nehme ich hin. Aber am Bericht habe ich etwas auszusetzen.
Den Inseleffekt halte ich für falsch interpretiert. Daß ein Leben auf Inseln alleine nicht ausreicht um Wesen schrumpfen zu lassen, das sehen wir doch an den Polynesiern (und manchen ausgesetzten Tieren wie Ratten und Ziegen). Wichtig sind auch die Fragen nach der verfügbaren Nahrungsmenge und der Behinderung durch Wälder. Statt sich zu wundern dass der B. Bondoc nicht geschrumpft sei, kann man eher folgern:
1. er hatte über Generationen hinweg genug zu fressen
2. er lebte bevorzugt in offenen Flächen (Ufer, Lichtungen, Berghänge).
Die Verwandlungen die er im Gegensatz zu seinen Verwandten des Festlandes erfahren hat (stämmiger Bau, verwachsene Knochen) beruhen ohne Zweifel auf der Inzucht. Warum aber eine zeitweilige Verbindung zum Festland vermutet wird, kann ich nicht verstehen. Die Artbildung durch Inzucht verstärkt rezessive Gene bis zur Dominanz. Hebt also neue Eigenschaften hervor, sofern sich diese im begrenzten Millieu als (evolutionär) förderlich erweisen. Aber sonstige Eigenschaften bleiben erhalten, die Verwandtschaft mit den Festlandtieren an sich bleibt erhalten.
Und: um eine Landverbindung zu behaupten, müßte man mehrere Fossilien aus verschiedenen Zeiten vergleichen können. Nur dadurch könnte man eine Rückbildung rezessiver insularer Eigenschaften erkennen. (Bzw. eine Übernahme von dominanten insularen Genen auf das Festland.)
Übrigens, da wir kürzlich schon mal Raptoren zum Gespräch hatten, sei erwähnt, daß zwei (2) Reißklauen die Ansicht stärkt, daß solche Raptoren *keine* Klettertiere waren. Zwei Krallen zum Klettern und eine zum abspreizen ist schon hinderlich. Aber zwei zum Klettern und zwei abspreizen ist nur noch eine Qual. Also wohl doch ein reines Bodentier.
das Faktum nehme ich hin. Aber am Bericht habe ich etwas auszusetzen.
Den Inseleffekt halte ich für falsch interpretiert. Daß ein Leben auf Inseln alleine nicht ausreicht um Wesen schrumpfen zu lassen, das sehen wir doch an den Polynesiern (und manchen ausgesetzten Tieren wie Ratten und Ziegen). Wichtig sind auch die Fragen nach der verfügbaren Nahrungsmenge und der Behinderung durch Wälder. Statt sich zu wundern dass der B. Bondoc nicht geschrumpft sei, kann man eher folgern:
1. er hatte über Generationen hinweg genug zu fressen
2. er lebte bevorzugt in offenen Flächen (Ufer, Lichtungen, Berghänge).
Die Verwandlungen die er im Gegensatz zu seinen Verwandten des Festlandes erfahren hat (stämmiger Bau, verwachsene Knochen) beruhen ohne Zweifel auf der Inzucht. Warum aber eine zeitweilige Verbindung zum Festland vermutet wird, kann ich nicht verstehen. Die Artbildung durch Inzucht verstärkt rezessive Gene bis zur Dominanz. Hebt also neue Eigenschaften hervor, sofern sich diese im begrenzten Millieu als (evolutionär) förderlich erweisen. Aber sonstige Eigenschaften bleiben erhalten, die Verwandtschaft mit den Festlandtieren an sich bleibt erhalten.
Und: um eine Landverbindung zu behaupten, müßte man mehrere Fossilien aus verschiedenen Zeiten vergleichen können. Nur dadurch könnte man eine Rückbildung rezessiver insularer Eigenschaften erkennen. (Bzw. eine Übernahme von dominanten insularen Genen auf das Festland.)
Übrigens, da wir kürzlich schon mal Raptoren zum Gespräch hatten, sei erwähnt, daß zwei (2) Reißklauen die Ansicht stärkt, daß solche Raptoren *keine* Klettertiere waren. Zwei Krallen zum Klettern und eine zum abspreizen ist schon hinderlich. Aber zwei zum Klettern und zwei abspreizen ist nur noch eine Qual. Also wohl doch ein reines Bodentier.
exi- Gast
Re: Doppelklingen-Raptor
Übrigens, da wir kürzlich schon mal Raptoren zum Gespräch hatten, sei erwähnt, daß zwei (2) Reißklauen die Ansicht stärkt, daß solche Raptoren *keine* Klettertiere waren. Zwei Krallen zum Klettern und eine zum abspreizen ist schon hinderlich. Aber zwei zum Klettern und zwei abspreizen ist nur noch eine Qual. Also wohl doch ein reines Bodentier.
Meiner Ansicht nach ist die Kletterei der anderen Raptoren damit keineswegs widerlegt.
Vielleicht haben sich durch Isolation bei dieser speziellen Art die Krallen stärker als Waffen bewährt und es entwickelte sich noch eine zweite dazu, um noch effektiver reißen zu können. Darauf weisen auch die kräftigeren Beine hin. Andere Raptoren sind ja eher fragil gebaut, dieser hier jedoch ist eindeutig ein spezialisierter Treter.
Thistle- Riesendino **** **
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Re: Doppelklingen-Raptor
Hei,
... ja, genau genomen ist es nicht möglich von einem speziellen Raptor auf den 'allgemeinen' Raptor zurück zu schließen.
Allerdings finden wir eine gewisse Tendenz. Den B.Bondoc fiel es wesentlich leichter sich als Bodentiere an die Inselverhältnisse anzupassen, denn als Klettertiere. Der praktische Verzicht auf das Klettern legt nahe, daß ihre Vorfahren auch keine besonderen Drang zum Klettern hatten.
Zur endgültigen Entscheidung müßten die Forscher jetzt noch einen reinen Baumbewohner mit denselben Ahnen finden - oder auch nicht.
Meiner Ansicht nach ist die Kletterei der anderen Raptoren damit keineswegs widerlegt.
... ja, genau genomen ist es nicht möglich von einem speziellen Raptor auf den 'allgemeinen' Raptor zurück zu schließen.
Allerdings finden wir eine gewisse Tendenz. Den B.Bondoc fiel es wesentlich leichter sich als Bodentiere an die Inselverhältnisse anzupassen, denn als Klettertiere. Der praktische Verzicht auf das Klettern legt nahe, daß ihre Vorfahren auch keine besonderen Drang zum Klettern hatten.
Zur endgültigen Entscheidung müßten die Forscher jetzt noch einen reinen Baumbewohner mit denselben Ahnen finden - oder auch nicht.
exi- Gast
Re: Doppelklingen-Raptor
es müssten erstmal weitere Funde abgewartet werden ,vieleicht liegt hier der seltene fall einer fossil überlieferten einmaligen Missbildung vor? es gibt ja auch den fall einer fossil überlieferten "siamesischenZwilling"Schlange mit Doppelkopf , denn auch damals dürften solche embryonalen Missbildungen nicht all zu selten gewesen sein, gerade durch die sich drastisch verändernde Umwelt (Kontinentaldrift).
elperdido- kleines Beutetier **
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Re: Doppelklingen-Raptor
Missbildung? - Die Ansicht finde ich recht interessant. Bei dem Gedanken kommt mir auch dieser einklauige Theropode aus der Mongolei in den Sinn, Linhenykus dactylus. Sollte da vielleicht auch in betracht gezogen werden, dass es sich hierbei schlicht und ergreifend um eine Missbildung handelt?!
Theropoda- wehrhafter Pflanzenfresser ****
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Re: Doppelklingen-Raptor
Hallo Theropoda
Bei Linhenykus würde ich nicht auf Missbildung tippen ,da auch Mononykus olecranus aus der Oberkreide von asien dieses Merkmal aufweist , nur eine einzelne Klaue an den völlig verkümmerten Vorderextremitäten .Sie waren wohl einfach aufgrund der mebensweise einfach nicht mehr nötig und bildeten sich bis auf diesen kümerlichen Rest zurück, und hätte diese Familie länger gelebt ,wären spätere Nachfahren vieleicht völlig ohne Klauen ,wie Vögel ausgekommen und nur noch mit verkümmerten Flügelchen ,ähnlich den späteren Straußen.Einen bericht über die "fossile zweiköpfige Schlange" aus China findet man über Google, darf ja leider noch keine links einfügen
Bei Linhenykus würde ich nicht auf Missbildung tippen ,da auch Mononykus olecranus aus der Oberkreide von asien dieses Merkmal aufweist , nur eine einzelne Klaue an den völlig verkümmerten Vorderextremitäten .Sie waren wohl einfach aufgrund der mebensweise einfach nicht mehr nötig und bildeten sich bis auf diesen kümerlichen Rest zurück, und hätte diese Familie länger gelebt ,wären spätere Nachfahren vieleicht völlig ohne Klauen ,wie Vögel ausgekommen und nur noch mit verkümmerten Flügelchen ,ähnlich den späteren Straußen.Einen bericht über die "fossile zweiköpfige Schlange" aus China findet man über Google, darf ja leider noch keine links einfügen
elperdido- kleines Beutetier **
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