Menschen und Neandertaler haben sich doch vermischt
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Menschen und Neandertaler haben sich doch vermischt
Gen-Analyse beweist: Menschen und Neandertaler haben sich doch vermischt
Freitag, 7. Mai 2010
Leipzig/ Deutschland - Ein wenig Nadertaler steckt tatsächlich in vielen von uns. Das haben Forscher des "Max-Planck-Institutes für evolutionäre Anthropologie" anhand einer nun erstmals vorliegenden Genomsequenz des vor rund 30.000 Jahren ausgestorbenen Neandertalers bestätigt. Erste Analysen von vier Milliarden Basenpaaren weisen darauf hin, dass Neandertaler im Genom einiger moderner Menschen Spuren hinterlassen haben.
Wie die Forscher unter der Leitung von Svante Pääbo in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Science" berichten, ist es nach vier Jahren nun gelungen, eine erste Version der Genomsequenz des Neandertalers vorzulegen.
Fast zehn Jahre nach Entschlüsselung des Genoms des Homo sapiens präsentieren Forscher damit erstmals die Gensequenz eines ausgestorbenen Hominiden, der zudem der engste ausgestorbene Verwandte des Menschen ist. "Der Vergleich dieser beiden Gensequenzen gibt uns die Möglichkeit zu erfahren, wo wir uns in unserem Genom von unseren nächsten Verwandten unterscheiden", erläutert Svante Pääbo.
Die Version der Neandertaler-Sequenz basiert auf der Analyse von mehr als einer Milliarde DNA-Fragmente aus mehreren Neandertaler-Knochen aus Kroatien, Spanien, Russland und dem Neandertal in Deutschland. Unter den DNA-Fragmenten haben die Leipziger Forscher diejenigen identifiziert, die aus dem Neandertaler-Genom stammen und zusammen mehr als sechzig Prozent des Gesamtgenoms abdecken.
Schon ein erster Vergleich der beiden Sequenzen zeigte, dass sich - anders als von vielen Forschern bislang vermutet - Neandertaler und der frühe moderne Mensch offensichtlich vermischt haben. Im Genom einiger heute lebender Menschen finden sich noch ein bis vier Prozent der Neandertaler-DNA. "All jene Menschen, die außerhalb Afrikas leben, tragen ein kleines bisschen Neandertaler in sich", so Svante Pääbo. Noch bei vorangegangen Untersuchungen der DNA von Mitochondrien der Neandertaler hatte man für die lange Zeit heftig diskutierte Vermischungs-Theorie keine Hinweise gefunden.
"Für die Analyse", so berichtete die Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft (mpg.de) "sequenzierten die Forscher zusätzlich fünf menschliche Genome europäischer, asiatischer und afrikanischer Abstammung und verglichen diese mit dem Neandertaler-Genom. Die Überraschung: Der Neandertaler hat ein wenig mehr genetische Gemeinsamkeiten mit den Menschen außerhalb Afrikas als mit den Afrikanern. Zugleich ähnelt das Neandertaler-Genom der Sequenz von Europäern im gleichen Ausmaß wie der von Ostasiaten. Das verwundert, denn bis heute wurden keine Überreste von Neandertalern in Ostasien gefunden. Sie lebten in Europa und Westasien."
Wie Pääbo erläutert, gibt es hierfür jedoch eine einleuchtende Erklärung: "Neandertaler haben sich wahrscheinlich mit frühen modernen Menschen vermischt bevor Homo sapiens sich in Europa und Asien in verschiedene Gruppen aufspaltete." Dies war in einem Zeitraum zwischen 100.000 bis 50.000 Jahren im Mittleren Osten möglich, noch bevor die menschliche Population sich über Eurasien ausbreitete. Aus archäologischen Funden weiß man, dass damals Neandertaler und Menschen dieselbe Region bewohnten.
Abgesehen von der Frage, ob Neandertaler und Homo sapiens sich vermischt haben, gilt das Hauptinteresse der Forscher Genbereichen, die den Menschen von seinem nächsten Verwandten unterscheiden und ihm vielleicht Vorteile im Laufe der Evolution einbrachten.
Die Wissenschaftler um Pääbo haben bereits einige Regionen entdeckt, in denen sie Gene ausfindig machten, die möglicherweise eine wichtige Rolle in der menschlichen Evolution spielten. So fanden sie Gene, die mit kognitiven Funktionen, mit dem Stoffwechsel und mit der Entwicklung von Schädel, Schlüsselbein und Brustkorb zusammenhängen. Doch erst genauere Analysen werden Rückschlüsse über den tatsächlichen Einfluss dieser Gene zulassen.
Schon bald wollne die Forscher auch die verbleibende Sequenz des Neandertalers entschlüsselt haben und dadurch noch mehr über uns moderne Menschen und unseren einstigen nächsten Verwandten erfahren.
Quelle:
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2010/05/gen-analyse-beweist-menschen-und.html
Freitag, 7. Mai 2010
Leipzig/ Deutschland - Ein wenig Nadertaler steckt tatsächlich in vielen von uns. Das haben Forscher des "Max-Planck-Institutes für evolutionäre Anthropologie" anhand einer nun erstmals vorliegenden Genomsequenz des vor rund 30.000 Jahren ausgestorbenen Neandertalers bestätigt. Erste Analysen von vier Milliarden Basenpaaren weisen darauf hin, dass Neandertaler im Genom einiger moderner Menschen Spuren hinterlassen haben.
Wie die Forscher unter der Leitung von Svante Pääbo in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins "Science" berichten, ist es nach vier Jahren nun gelungen, eine erste Version der Genomsequenz des Neandertalers vorzulegen.
Fast zehn Jahre nach Entschlüsselung des Genoms des Homo sapiens präsentieren Forscher damit erstmals die Gensequenz eines ausgestorbenen Hominiden, der zudem der engste ausgestorbene Verwandte des Menschen ist. "Der Vergleich dieser beiden Gensequenzen gibt uns die Möglichkeit zu erfahren, wo wir uns in unserem Genom von unseren nächsten Verwandten unterscheiden", erläutert Svante Pääbo.
Die Version der Neandertaler-Sequenz basiert auf der Analyse von mehr als einer Milliarde DNA-Fragmente aus mehreren Neandertaler-Knochen aus Kroatien, Spanien, Russland und dem Neandertal in Deutschland. Unter den DNA-Fragmenten haben die Leipziger Forscher diejenigen identifiziert, die aus dem Neandertaler-Genom stammen und zusammen mehr als sechzig Prozent des Gesamtgenoms abdecken.
Schon ein erster Vergleich der beiden Sequenzen zeigte, dass sich - anders als von vielen Forschern bislang vermutet - Neandertaler und der frühe moderne Mensch offensichtlich vermischt haben. Im Genom einiger heute lebender Menschen finden sich noch ein bis vier Prozent der Neandertaler-DNA. "All jene Menschen, die außerhalb Afrikas leben, tragen ein kleines bisschen Neandertaler in sich", so Svante Pääbo. Noch bei vorangegangen Untersuchungen der DNA von Mitochondrien der Neandertaler hatte man für die lange Zeit heftig diskutierte Vermischungs-Theorie keine Hinweise gefunden.
"Für die Analyse", so berichtete die Pressemitteilung der Max-Planck-Gesellschaft (mpg.de) "sequenzierten die Forscher zusätzlich fünf menschliche Genome europäischer, asiatischer und afrikanischer Abstammung und verglichen diese mit dem Neandertaler-Genom. Die Überraschung: Der Neandertaler hat ein wenig mehr genetische Gemeinsamkeiten mit den Menschen außerhalb Afrikas als mit den Afrikanern. Zugleich ähnelt das Neandertaler-Genom der Sequenz von Europäern im gleichen Ausmaß wie der von Ostasiaten. Das verwundert, denn bis heute wurden keine Überreste von Neandertalern in Ostasien gefunden. Sie lebten in Europa und Westasien."
Wie Pääbo erläutert, gibt es hierfür jedoch eine einleuchtende Erklärung: "Neandertaler haben sich wahrscheinlich mit frühen modernen Menschen vermischt bevor Homo sapiens sich in Europa und Asien in verschiedene Gruppen aufspaltete." Dies war in einem Zeitraum zwischen 100.000 bis 50.000 Jahren im Mittleren Osten möglich, noch bevor die menschliche Population sich über Eurasien ausbreitete. Aus archäologischen Funden weiß man, dass damals Neandertaler und Menschen dieselbe Region bewohnten.
Abgesehen von der Frage, ob Neandertaler und Homo sapiens sich vermischt haben, gilt das Hauptinteresse der Forscher Genbereichen, die den Menschen von seinem nächsten Verwandten unterscheiden und ihm vielleicht Vorteile im Laufe der Evolution einbrachten.
Die Wissenschaftler um Pääbo haben bereits einige Regionen entdeckt, in denen sie Gene ausfindig machten, die möglicherweise eine wichtige Rolle in der menschlichen Evolution spielten. So fanden sie Gene, die mit kognitiven Funktionen, mit dem Stoffwechsel und mit der Entwicklung von Schädel, Schlüsselbein und Brustkorb zusammenhängen. Doch erst genauere Analysen werden Rückschlüsse über den tatsächlichen Einfluss dieser Gene zulassen.
Schon bald wollne die Forscher auch die verbleibende Sequenz des Neandertalers entschlüsselt haben und dadurch noch mehr über uns moderne Menschen und unseren einstigen nächsten Verwandten erfahren.
Quelle:
http://grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.com/2010/05/gen-analyse-beweist-menschen-und.html
Anara- Riesendino **** **
- Anzahl der Beiträge : 325
Anmeldedatum : 14.07.09
Re: Menschen und Neandertaler haben sich doch vermischt
Hallo Anara,
... Mitochondrien (oft als "Kraftwerke der Zellen" bezeichnet) vererben sich ausschließlich entlang der weiblichen Linie.
Deshalb war das Fehlen neandertalensischer Mitochondrien bei modernen Menschen mehr als 'kein Hinweis', sondern ein Aussschlußbeweis. Wenn Pääbo heute beide Analysen gleichzeitig gelten lassen will, dann muß er eine sonderbare Vermischung der beiden Menschen-Arten fordern. Nämlich: Kinder von neandertalensischen Vätern mit sapienten Müttern wären fortpflanzungsfähig gewesen. Kinder von sapienten Vätern mit neandertalensischen Müttern dagegen steril.
Das ist schon einmal verwunderlich, denn das bekannteste Beispiel Pferd&Esel ergibt Muli oder Maultier, hat beiderseits sterile Fohlen zur Folge.
Auch impliziert diese einseitige Vermischung einen Umstand der die Sapienten in ihrer Ehre kränken dürfte. Denn üblicherweise vollzieht sich die Rassenmischung unsereins derart, daß der Überlegenere die Männer der unterlegenen Gruppe massakriert und die Weibchen assimiliert. Die Neandertaler hätten die aus Afrika kommenden Sapienten dominieren müssen.
tschüs
exi
All jene Menschen, die außerhalb Afrikas leben, tragen ein kleines bisschen Neandertaler in sich", so Svante Pääbo. Noch bei vorangegangen Untersuchungen der DNA von Mitochondrien der Neandertaler hatte man für die lange Zeit heftig diskutierte Vermischungs-Theorie keine Hinweise gefunden.
... Mitochondrien (oft als "Kraftwerke der Zellen" bezeichnet) vererben sich ausschließlich entlang der weiblichen Linie.
Deshalb war das Fehlen neandertalensischer Mitochondrien bei modernen Menschen mehr als 'kein Hinweis', sondern ein Aussschlußbeweis. Wenn Pääbo heute beide Analysen gleichzeitig gelten lassen will, dann muß er eine sonderbare Vermischung der beiden Menschen-Arten fordern. Nämlich: Kinder von neandertalensischen Vätern mit sapienten Müttern wären fortpflanzungsfähig gewesen. Kinder von sapienten Vätern mit neandertalensischen Müttern dagegen steril.
Das ist schon einmal verwunderlich, denn das bekannteste Beispiel Pferd&Esel ergibt Muli oder Maultier, hat beiderseits sterile Fohlen zur Folge.
Auch impliziert diese einseitige Vermischung einen Umstand der die Sapienten in ihrer Ehre kränken dürfte. Denn üblicherweise vollzieht sich die Rassenmischung unsereins derart, daß der Überlegenere die Männer der unterlegenen Gruppe massakriert und die Weibchen assimiliert. Die Neandertaler hätten die aus Afrika kommenden Sapienten dominieren müssen.
tschüs
exi
exi- Gast
Re: Menschen und Neandertaler haben sich doch vermischt
Hi Exi
Naja , dabei muss man auch berücksichtigen , dass sowohl Väter ,als auch Mütter bestimmte gensequenzen des jeweils anderen "stumm" schalten können.
gibt dazu einige hochinteressante Beiträge , zb auf epigenome.eu
Naja , dabei muss man auch berücksichtigen , dass sowohl Väter ,als auch Mütter bestimmte gensequenzen des jeweils anderen "stumm" schalten können.
gibt dazu einige hochinteressante Beiträge , zb auf epigenome.eu
elperdido- kleines Beutetier **
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