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Dinosaurierspuren nach Regen für immer gelöscht

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Beitrag  Anara Do 4 Feb - 19:15

Haber gerade folgende Meldung gefunden:

Dinosaurierspuren nach Regen für immer gelöscht
Veröffentlicht: 4 Februar 2010 10:28

"SUCRE - Mehr als dreihundert Fußabdrücke von Dinosauriern in einer Felswand im Süden Boliviens wurden nach einem schweren Unwetter ausgelöscht.

Rund 65 Millionen Jahre lang blieben die für Paläontologen wichtigen Fußabdrücke bestehen.

Nach einem Felssturz infolge eines heftigen Unwetters mit schweren Regenfällen sind die Spuren der Dinosaurier für immer verloren gegangen, sagte der Sprecher des archäologischen Fundortes am Mittwoch.

Die Fußspuren stammten von zwei Titanosauriern, gigantische Pflanzenfresser, die vor Millionen von Jahren das Gebiet in Bolivien bewohnten. Die Verwaltung untersucht derzeit, auf welche Weise die restlichen Spuren geschützt werden können."
©️ ANP/nina


http://www.dnews.de/nachrichten/wissenschaft/176092/dinosaurierspuren-regen-immer-geloscht.html
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Dazu würde mich mal interessieren, wie die man überhaupt ähnliche Fossilien sichert. Es gibt ja auch Freilicht-Museen und ähnliche Fundstellen mit Abdrücken, die nach der Freilegung der Witterung ausgesetzt sind. Was unternimmt man, um diese Funde zu erhalten oder vor Beschädigung zu schützen?

Vielleicht eine passende Frage an Herby, der sich damit bestimmt auskennt...? Very Happy
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Beitrag  GeoPräparatorHerby Do 4 Feb - 20:12

Unterschiedlich.

Alle Fossilien auf Feld und Flur unterliegen ständig der Verwitterung. Ein Fossiliensammler tut also damit eigentlich ja irgendwo auch was gutes, wenn er etwas für sich Interessantes mit nach hause nimmt. Allerdings gibt es gewisse Grundregeln. Knochenfunde (Sofern sie versteinert sind) solten demnach immer einem Museum gemeldet werden, dass dann zu entscheiden hat, ob es von Wissenschaftlichem Interesse ist diese im ganzen zu bergen.

Bei den Funden aus Bolivien scheint es sich um ein weiches Sedimentgestein zu handeln, ähnlich wohl wie das im niederländischen Winterswijk. Um solche "Bodendenkmäler" zu schützen und zu erhalten gibt es vielerlei Methoden. Welche aber angewand wird bleibt der Person zu entscheiden welche die Kosten dafür tragen muss.

- Das beliebtesten ist immer eine Dachkonstruktion (ähnlich wie im DinoPark Münchehagen bei Hannover oder Barkhausen bei Bad Essen), denn dadurch bleiben solche Funde einfach zugänglicher. Ist aber wohl auch eine recht teure Lösung die meist nicht alle schützenwerten Spuren erfassen kann. Besonders bei unebenen Gelände, wie einem Hang. Auf relativ ebenem Gelände währe auch ein vorläufiges Abdecken mit Fließ und Plastikplane denkbar, es währe jedoch keine endgültige Lösung

- Alternativ währe eine Abformserie zu schaffen, bei dem möglist alle Spuren abgeformt werden und als Abguss eingelagert werden können. Damit bleiben die Originale zwar immer noch der Verwitterung ausgesetzt, aber für den Fall der Fälle ist dann jedenfalls noch ein 1:1 Imitat vom Original zu studienzwecke möglich.

- Moderner ist es aber wohl Spuren Digital zu erfassen. Aus einer Bestimmten entfernung erfasst ein Laser dann alle unebenheiten des Gelände und setzt sie am Computer zu einem Digitalen, dreidimensionalen Bild zusammen. Ein solches Verfahren haben die schweizer entwickelt. Jedoch ist das Verfahren preislich auch ziemlich teuer Aber in Form eines solchen Datensatzes können diese Spuren leicht an allen Universitäten auf der Welt zugänglich gemacht werden. Jedoch rettet es ebenfalls nicht die Originalen Spuren im Gelände.

Kurzum bleibt wohl nicht viel anderes übrig als die Funde zu überdachen oder vollständig zu bergen, will man diese erhalten.
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Beitrag  Anara Mi 21 Apr - 23:11

Habe wieder einen Artikel gefunden, der die Problematik der Fossiliensicherung zeigt:

"'Gigantisches' Skorpionfossil in Fife gefunden
Veröffentlicht: 21 April 2010 13:10

FIFE – Die 330 Millionen alte Spur eines Riesenskorpions ist von Witterung bedroht.

Das Riesenfossil ist 330 Millionen Jahre alt. Experten sagen, dass die Spur von einem riesigen sechsbeinigen Urskorpion stammen soll.

Das Tier, genannt Hibbertopterus, war ca. zwei Meter lang und einen Meter breit.

Es hatte die Spur im Karbonzeitalter im damals feuchten Sand hinterlassen. Sie wurde von Dr. Martin Whyte von der University of Sheffield während einer Wandertour entdeckt.

Gefährdeter Fund

Richard Batchelor von Geoheritage Fife sagt gegenüber der BBC: “Die Spur ist in einer prekären Situation, da sie Jahrelang der Witterung ausgesetzt war. Es besteht die Gefahr, dass der betreffende Fels ganz abbricht.“

“Es würde viel zu viel kosten, die Steine abzubauen und in ein Museum zu verlagern. Wir werden die Spur aber in Silikon gießen, sodass wir an der Spur diese riesigen Kreatur auch in Zukunft noch forschen können.“

Geologe Colin MacFadyen sagte der Telegraph zufolge: “Solche Funde zeigen, dass in Schottland noch mehr geologische Schätze auf ihre Entdeckung warten.“

Widersprüchliche Spur

Der Hibberotopterus ist mit den modernen Skorpionen und Pfeilschwanzkrebsen verwandt. Die Spur, die im Sandstein erhalten ist, besteht aus drei Reihen von sichelförmigen Abdrücken. Dazwischen verläuft eine Furche, die vom Schwanz des Tieres stammt.

Die Spur widerspricht früheren Funden. Diese schienen darauf hin zu weisen, dass der Riesenskorpion fast ausschließlich im Wasser heimisch war. In jedem Fall ist das Fossil die größte Spur eines wirbellosen Tiers, die jemals gefunden wurde.

Die genaue Ortschaft wird vor der Öffentlichkeit geheim gehalten um Schäden durch Tourismus zu vermeiden."

Quelle:
http://www.dnews.de/nachrichten/wissenschaft/211194/gigantisches-skorpionfossil-fife-gefunden.html

Weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Hibbertopterus

Dinosaurierspuren nach Regen für immer gelöscht Megara10

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Anmerkung:
Statt "Urskorpion" sollte hier "Seeskorpion" stehen, da ansonsten die falsche Vermutung aufkommen kann, dass es sich um einen echten Skorpion handelt, welche bekanntlich zu den Spinnentieren zählen. Die Eurypteriden stellen aber eine eigene Klasse innerhalb der Chelicerata dar.
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