Meemannavis und Brevidentavis - zwei neue Vogelgattungen aus der frühen Kreide in China entdeckt
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Meemannavis und Brevidentavis - zwei neue Vogelgattungen aus der frühen Kreide in China entdeckt
In der Nähe von Yumen im Nordwesten der chinesischen Provinz Gansu - genauer gesagt in Changma - haben Forscher mehrere, rund 120 Millionen Jahre alte, fossile Vogelschädel mit einigen zusätzlichen Knochenüberresten aus der frühen Kreidezeit entdeckt. Da die Fossilien nicht sehr gut erhalten blieben, konnten sie nur unter Schwierigkeiten analysiert werden. Dennoch ist es den Forschern gelungen einige Schädel einer schon bekannten Art zuzuordnen und zwei neue Gattungen zu identifizieren.
Mindestens vier der fossilen Schädel, die alle Vertretern der ornithuromorphen Vögel zugeordnet werden konnten, besaßen scharfe, eng beieinander liegende, relativ hochkronige und pflockartige Zähne und wurden als Überreste der schon seit 1984 bekannten Art Gansus yumenensis identifiziert. Da jedoch sämtliche bisherige Gansus-Exemplare stets ohne Schädel gefunden wurden, fiel es den Forschern nicht leicht, die Verbindung herzustellen. Dennoch sind sie sich sicher, dass diese Schädel zum Gansus yumenensis gehörten, da die mit Gansus eng verwandte Art Iteravis huchzermeyeri ähnliche Zähne besaß.
Darüberhinaus konnten die Forscher anhand der Schnäbel noch zwei weitere Gattungen identifizieren:
Einen zahnlosen Vogel, der "Meemannavis ductrix" (übersetzt etwa: "Vogel der Anführerin Meemann Chang" - Meemann Chang war die erste Frau, die als Direktorin das Institute of Vertebrate Paleontology and Paleoanthropology (IVPP) in Peking - 1984–1990 - leitete, zudem gilt sie als die führende Frau auf ihrem Gebiet der Erforschung fossiler Fische und wird als Vorbild und Inspiration für Wissenschaftlerinnen weltweit angesehen) genannt wurde, und einen Vogel mit kleinen, stumpfen, relativ niedrigkronigen Zähnen, die dicht beieinander in seinem Schnabel standen, der den Namen "Brevidentavis zhangi" (übersetzt etwa: "Zhangs kurzzahniger Vogel" - Zhang Xing war der Co-Leiter der Expedition von 2002, bei welcher der Ort Changma wiederentdeckt wurde) erhielt.
Da in früheren Studien gezeigt wurde, dass Vögel mit ähnlich bezahntem Schnabel wie Brevidentavis ein sogenanntes Praedentale, einen kleinen Knochen der vor den Zähnen am Unterkiefer sitzt, besaßen, gehen die Forscher davon aus, dass auch dieser frühkreidezeitliche Vogel ein solches hatte. In diesen früheren Studien wurden auch Hinweise darauf gefunden, dass dieses Praedentale bewegt werden konnte, wie eine Art bewegliche Zange vorne am Schnabel. Die Forscher vermuten, dass diese bewegliche Zange mit einer Art Tastsinn ausgestattet war, was dem Vogel geholfen hätte, Beute zu erkennen.
Links:
- https://phys.org/news/2022-02-fossil-birds-china-great-wall.html
- Erstbeschreibung (nur Abstract): https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jse.12823
vom 29. Dezember 2021
Mindestens vier der fossilen Schädel, die alle Vertretern der ornithuromorphen Vögel zugeordnet werden konnten, besaßen scharfe, eng beieinander liegende, relativ hochkronige und pflockartige Zähne und wurden als Überreste der schon seit 1984 bekannten Art Gansus yumenensis identifiziert. Da jedoch sämtliche bisherige Gansus-Exemplare stets ohne Schädel gefunden wurden, fiel es den Forschern nicht leicht, die Verbindung herzustellen. Dennoch sind sie sich sicher, dass diese Schädel zum Gansus yumenensis gehörten, da die mit Gansus eng verwandte Art Iteravis huchzermeyeri ähnliche Zähne besaß.
Darüberhinaus konnten die Forscher anhand der Schnäbel noch zwei weitere Gattungen identifizieren:
Einen zahnlosen Vogel, der "Meemannavis ductrix" (übersetzt etwa: "Vogel der Anführerin Meemann Chang" - Meemann Chang war die erste Frau, die als Direktorin das Institute of Vertebrate Paleontology and Paleoanthropology (IVPP) in Peking - 1984–1990 - leitete, zudem gilt sie als die führende Frau auf ihrem Gebiet der Erforschung fossiler Fische und wird als Vorbild und Inspiration für Wissenschaftlerinnen weltweit angesehen) genannt wurde, und einen Vogel mit kleinen, stumpfen, relativ niedrigkronigen Zähnen, die dicht beieinander in seinem Schnabel standen, der den Namen "Brevidentavis zhangi" (übersetzt etwa: "Zhangs kurzzahniger Vogel" - Zhang Xing war der Co-Leiter der Expedition von 2002, bei welcher der Ort Changma wiederentdeckt wurde) erhielt.
Da in früheren Studien gezeigt wurde, dass Vögel mit ähnlich bezahntem Schnabel wie Brevidentavis ein sogenanntes Praedentale, einen kleinen Knochen der vor den Zähnen am Unterkiefer sitzt, besaßen, gehen die Forscher davon aus, dass auch dieser frühkreidezeitliche Vogel ein solches hatte. In diesen früheren Studien wurden auch Hinweise darauf gefunden, dass dieses Praedentale bewegt werden konnte, wie eine Art bewegliche Zange vorne am Schnabel. Die Forscher vermuten, dass diese bewegliche Zange mit einer Art Tastsinn ausgestattet war, was dem Vogel geholfen hätte, Beute zu erkennen.
Links:
- https://phys.org/news/2022-02-fossil-birds-china-great-wall.html
- Erstbeschreibung (nur Abstract): https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jse.12823
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