Tag- oder Nachtjäger ?
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Tag- oder Nachtjäger ?
Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, ob Raubsaurier wie der T-Rex oder ein Velociraptor tatsächlich nur am Tag auf die Jagt gegangen sind? Mir ist aufgefallen, wenn man Bilder betrachtet, sind die Jagt- und Kampfsituationen immer am Tage angesiedelt.
Solange man noch glaubte, dass Dinosaurier wechselwarm seien, war das natürlich logisch. Aber wenn wir heute davon ausgehen, dass sie tatsächlich warmblütig gewesen sind, käme natürlich auch das Jagen bei Nacht oder zumindest in den Dämmerstunden in Frage.
Auch bei heutigen großen Räubern, wie den Löwen oder Hyänen in Afrika oder dem Tiger in Asien kann man beobachten, dass sie zwar nicht ausschließlich, aber vermehrt in der Nacht auf die Jagt gehen. Das hängt in diesen Fällen natürlich mit den Temperaturen, welche am Tage in den jeweiligen Lebensräumen herschen, zusammen. Bei den Dinos geht man ja auch in vielen Fällen davon aus, dass sie in eher sehr warmen Gebieten lebten.
Die Frage die sich hier stellt ist, ob ein Raubsaurier bei einer Jagt mitten am Tag überhaupt effizient hätte jagen können, oder ob er schnell überhitzt gewesen wäre ?
Wenn wir nun bei einzelnen Raubsauriern mal davon ausgehen, dass sie nachts auf Streifzug gegangen sind, müssten wir auch das jeweilige Sehvermögen der Tiere neu einschätzen, und zwar nicht nur bei den Räubern selber, sondern auch bei ihren potenziellen Beutetieren.
Solange man noch glaubte, dass Dinosaurier wechselwarm seien, war das natürlich logisch. Aber wenn wir heute davon ausgehen, dass sie tatsächlich warmblütig gewesen sind, käme natürlich auch das Jagen bei Nacht oder zumindest in den Dämmerstunden in Frage.
Auch bei heutigen großen Räubern, wie den Löwen oder Hyänen in Afrika oder dem Tiger in Asien kann man beobachten, dass sie zwar nicht ausschließlich, aber vermehrt in der Nacht auf die Jagt gehen. Das hängt in diesen Fällen natürlich mit den Temperaturen, welche am Tage in den jeweiligen Lebensräumen herschen, zusammen. Bei den Dinos geht man ja auch in vielen Fällen davon aus, dass sie in eher sehr warmen Gebieten lebten.
Die Frage die sich hier stellt ist, ob ein Raubsaurier bei einer Jagt mitten am Tag überhaupt effizient hätte jagen können, oder ob er schnell überhitzt gewesen wäre ?
Wenn wir nun bei einzelnen Raubsauriern mal davon ausgehen, dass sie nachts auf Streifzug gegangen sind, müssten wir auch das jeweilige Sehvermögen der Tiere neu einschätzen, und zwar nicht nur bei den Räubern selber, sondern auch bei ihren potenziellen Beutetieren.
Anara- Riesendino **** **
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Re: Tag- oder Nachtjäger ?
Es kann ja sein dass die kleinen Fleischfresser Nachts jagten um so den Größeren (die gerade schliefen)nicht ins Gehege zu kommen. Bei einigen hat man ja herausgefunden dass sie große Augen hatten mit denen sie wahrscheinlich auch Nachts gut sehen konnten und mit dem Gefieder wird ihnen nicht so schnell kalt. Also ich glaube dass wenigstens die kleinen Fleischfresser ab und zu Nacht jagten.
(Pyroraptor10)- Überflieger **** ****
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Re: Tag- oder Nachtjäger ?
Es kann ja sein dass die kleinen Fleischfresser Nachts jagten um so den Größeren (die gerade schliefen)nicht ins Gehege zu kommen. Bei einigen hat man ja herausgefunden dass sie große Augen hatten mit denen sie wahrscheinlich auch Nachts gut sehen konnten und mit dem Gefieder wird ihnen nicht so schnell kalt. Also ich glaube dass wenigstens die kleinen Fleischfresser ab und zu Nacht jagten.
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Re: Tag- oder Nachtjäger ?
Ups hab ausversehen das gleiche zweimal geschrieben.
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Tag oder Nacht
Russel und Seguin haben 1982 die Hypothese aufgestellt, daß Troodon formosus (damals noch Stenonychosaurus inequalis) evtl. Nachtjäger gewesen sein könnte. Die, bei den Troodontidae insgesamt, auffällig großen Augenöffnungen waren der Ausgangspunkt. Russell (selbe Quelle) schlug ebenfalls vor, daß Troodon formosus größtenteils kleine, nachtaktive Säugetiere gejagt haben könnte, und betonte, daß der relativ hohe Encephalisationsquotient (Verhältniss zwischen Gehirn- und Körper- Gewicht), den man bei den meißten Troodontidae findet, ein Indikator für dieses Verhalten sein könnte. Allerdings kann man manchmal verlorene Zähne von Troodontiden in der Two Medicine Formation in Montana direkt zusammen mit fragmentarischen Skelettteilen und Bruchstücken von Eiern mehrer kleiner Ornithopoden (Pflanzenfresser aus der Ordnung der Ornithischia) finden (Horner 1994). Dies deutet darauf hin, daß Troodontidae diese, wahrscheinlich tagaktiven, Dinosaurier und vielleicht auch ihre Eier gefressen haben (Holtz 1998). Nach dem, was ich in der Literatur finden konnte, erscheint mir die Frage, ob Troodontidae nacht- oder tag- aktiv waren unbeantwortet. Vielleicht bevorzugten sie ja auch gar keine bestimmte Tageszeit und waren ganz einfach dann aktiv, wenn sich eine gute Gelegenheit bot?
Greets
DC
Greets
DC
DC- Gast
Re: Tag- oder Nachtjäger ?
DC schrieb:Vielleicht bevorzugten sie ja auch gar keine bestimmte Tageszeit und waren ganz einfach dann aktiv, wenn sich eine gute Gelegenheit bot?
Wäre natürlich möglich, kling ja auch irgendwie einleuchtend. Auch bei heutigen Räubern wie Großkatzen, Wölfen oder Bären existiert ja keine "absolute" Tageszeit zur Jagt. Vielleicht mit wenigen Ausnahmen kann man feststellen, dass sich eigentlich nur Greifvögel entweder absolut an den Tag oder an die Nacht angepasst haben (Beispielsweise Adler oder Uhu).
Was allerdings bei mir zu der Frage führt, da ja Vögel aus der Linie der Dinosaurier abstammen, wann sie diese Speziealisierung vorgenommen haben? Waren es immer nur die Vögel, oder auch ihre Verwandten, die Dinos?
Anara- Riesendino **** **
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Re: Tag- oder Nachtjäger ?
Dinosaurier jagten auch nachts
Veröffentlicht: 15 April 2011 07:01
WASHINGTON/DAVIS - Viele Dinosaurier jagten nachts oder in der Dämmerung - jedenfalls legt das die Form ihrer Augen nahe.
Das berichten Forscher der Universität von Kalifornien in Davis im US-Fachjournal Science. Lars Schmitz und Ryosuke Motani bringen mit ihren Ergebnissen eine bisher allgemein akzeptierte Hypothese zu Fall: Bisher war man davon ausgegangen, dass alle Dinosaurier tagaktiv waren und erst Säugetiere die Fähigkeit entwickelt haben, auch nachts zu sehen.
Saurier, die fliegen konnten, waren den Ergebnissen der Forscher nach hauptsächlich tagaktiv; viele Räuber am Boden jagten hingegen nachts. Große Pflanzenfresser wiederum waren nahezu rund um die Uhr auf Futtersuche. Das schließen die Paläontologen aus den Fossilien von insgesamt 33 Dinosauriern, Flugsauriern und frühen Vögeln.
Unterschiede in der Form des Skleralrings
Schmitz und Motani haben sich die Augenform von mehr als 160 heute lebenden Tierarten angesehen und sie mit deren Tag- und Nachtrhythmus verglichen. Aufgefallen sind ihnen Unterschiede in der Form des Skleralrings, einer knöchernen ringförmigen Verstärkung um das Auge von Vögeln und vielen Reptilien. Bei tagaktiven Tieren ist die Öffnung des Rings klein, bei nachtaktiven Tieren sehr viel größer - wohl, damit mehr Licht ins Auge fällt.
Die gleichen Unterschiede fanden die Wissenschaftler in den Fossilien von Dinosauriern, Flugsauriern und frühen Vögeln: Neun Arten hatten Augen typisch für Nachtsehen, acht waren offensichtlich tagaktiv und 14 Arten sowohl als auch.
"Ob eine Art nacht- oder tagaktiv ist, hängt von ihrer Körpergröße, ihrer Nahrung und ihrem Lebensraum ab", schreiben die Forscher in Science. Große Pflanzenfresser beispielsweise mussten einen Großteil ihres Lebens mit der Futtersuche verbringen; sie litten quasi unter Zeitmangel, vor allem, wenn sie den heißen Mittagsstunden entgehen wollten. Daher gingen sie dazu über, auch nachts zu fressen so wie beispielsweise die heutigen Elefanten.
Lebende Beute lässt sich besser bei Nacht jagen
Lebende Beute jagen lässt sich hingegen besser ausschließlich bei Nacht. Dass bereits Dinosaurier die Dunkelheit der Nacht zu schätzen wussten, ist auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt erstaunlich - in der Wissenschaftswelt aber wirft es einige eingesessene Theorien über den Haufen: "Dinosaurier wurden als langsame, wechselwarme Tiere porträtiert, und es war schwer vorstellbar, dass sie nachts, bei niedrigeren Umgebungstemperaturen, aktiv waren", sagt Lars Schmitz.
Er habe das Forschungsprojekt begonnen, weil er selbst es stets logisch fand, dass es nicht nur nachaktive Säugetiere sondern auch nachtaktive Saurier gegeben habe, fügt Schmitz hinzu, "allerdings ist es sehr schwierig, dies mit Daten zu belegen."
Quelle: http://www.dnews.de/nachrichten/wissenschaft/486660/dinosaurier-jagten-nachts.html
Veröffentlicht: 15 April 2011 07:01
WASHINGTON/DAVIS - Viele Dinosaurier jagten nachts oder in der Dämmerung - jedenfalls legt das die Form ihrer Augen nahe.
Das berichten Forscher der Universität von Kalifornien in Davis im US-Fachjournal Science. Lars Schmitz und Ryosuke Motani bringen mit ihren Ergebnissen eine bisher allgemein akzeptierte Hypothese zu Fall: Bisher war man davon ausgegangen, dass alle Dinosaurier tagaktiv waren und erst Säugetiere die Fähigkeit entwickelt haben, auch nachts zu sehen.
Saurier, die fliegen konnten, waren den Ergebnissen der Forscher nach hauptsächlich tagaktiv; viele Räuber am Boden jagten hingegen nachts. Große Pflanzenfresser wiederum waren nahezu rund um die Uhr auf Futtersuche. Das schließen die Paläontologen aus den Fossilien von insgesamt 33 Dinosauriern, Flugsauriern und frühen Vögeln.
Unterschiede in der Form des Skleralrings
Schmitz und Motani haben sich die Augenform von mehr als 160 heute lebenden Tierarten angesehen und sie mit deren Tag- und Nachtrhythmus verglichen. Aufgefallen sind ihnen Unterschiede in der Form des Skleralrings, einer knöchernen ringförmigen Verstärkung um das Auge von Vögeln und vielen Reptilien. Bei tagaktiven Tieren ist die Öffnung des Rings klein, bei nachtaktiven Tieren sehr viel größer - wohl, damit mehr Licht ins Auge fällt.
Die gleichen Unterschiede fanden die Wissenschaftler in den Fossilien von Dinosauriern, Flugsauriern und frühen Vögeln: Neun Arten hatten Augen typisch für Nachtsehen, acht waren offensichtlich tagaktiv und 14 Arten sowohl als auch.
"Ob eine Art nacht- oder tagaktiv ist, hängt von ihrer Körpergröße, ihrer Nahrung und ihrem Lebensraum ab", schreiben die Forscher in Science. Große Pflanzenfresser beispielsweise mussten einen Großteil ihres Lebens mit der Futtersuche verbringen; sie litten quasi unter Zeitmangel, vor allem, wenn sie den heißen Mittagsstunden entgehen wollten. Daher gingen sie dazu über, auch nachts zu fressen so wie beispielsweise die heutigen Elefanten.
Lebende Beute lässt sich besser bei Nacht jagen
Lebende Beute jagen lässt sich hingegen besser ausschließlich bei Nacht. Dass bereits Dinosaurier die Dunkelheit der Nacht zu schätzen wussten, ist auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt erstaunlich - in der Wissenschaftswelt aber wirft es einige eingesessene Theorien über den Haufen: "Dinosaurier wurden als langsame, wechselwarme Tiere porträtiert, und es war schwer vorstellbar, dass sie nachts, bei niedrigeren Umgebungstemperaturen, aktiv waren", sagt Lars Schmitz.
Er habe das Forschungsprojekt begonnen, weil er selbst es stets logisch fand, dass es nicht nur nachaktive Säugetiere sondern auch nachtaktive Saurier gegeben habe, fügt Schmitz hinzu, "allerdings ist es sehr schwierig, dies mit Daten zu belegen."
Quelle: http://www.dnews.de/nachrichten/wissenschaft/486660/dinosaurier-jagten-nachts.html
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