Dinosaurier-Interesse
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Massospondylus-Nistkolonie gefunden

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Beitrag  Styracosaura Di 24 Jan - 5:05

In Südafrika wurden bei Straßenbauarbeiten fossile Nester von Massospondylus entdeckt. Demnach brütete Massospondylus in Nistkolonien, in denen die Jungen aufgezogen wurden. Die Forscher haben sowohl Eier in der Größe von Hühnereiern als auch Spuren von Jungtieren entdeckt. Nun fragen sich die Forscher, wie die winzigen Küken zu 4 Meter lange Dinosaurier heranwachsen konnten.

Weitere Infos:
- http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/314894.html
- http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/palaeontologie/aeltestes-sauriernest-entdeckt-dinosaurier-brueteten-in-gruppen_aid_706038.html
- http://www.n-tv.de/wissen/fundsache/Aelteste-Nester-von-Dinosauriern-article5295296.html


Zuletzt von Styracosaura am Sa 28 Jan - 11:32 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet (Grund : Länge korrigiert...)
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Beitrag  Styracosaura Sa 28 Jan - 10:18

Ich habe mal eine Meinungsfrage an euch.
In den oben genannten Artikeln steht, dass zehn Nester gefunden wurden, in denen bis zu 36 Eier lagen.
Wenn ich mir die Quote anschaue (10 Nester mit rund 30 Eiern), dann müsste das doch für eine recht hohe Sterblichkeitsrate bei den Massospondylus-Jungtieren stehen, oder?
Mit 4 Metern Länge waren die Tiere ja schließlich nicht sehr klein und benötigten daher vermutlich ein relativ großes Territorium bzgl. ihrer Nahrung.
Wie seht ihr das?


Zuletzt von Styracosaura am Sa 28 Jan - 11:32 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Länge korrigiert...)
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Beitrag  (Pyroraptor10) Sa 28 Jan - 13:15

Eine hohe Sterblichkeitsrate ist nicht auszuschließen. So etwas war wahrscheinlich bei Sauropoden nicht selten. Ich glaube es gab sehr viele Dinosaurier die viele Eier legten(wie Protoceratops)und daher hohe Jungensterblichkeitsraten hatten,wenn mich nicht alles täuscht.
4 Meter ist sicher nicht klein,aber man muss bedenken,dass Massospondylus für einen Sauropodomorphen ziemlich leicht gebaut war.(ich gehe von einem Maximalgewicht von einer halben Tonne aus)Daher lässt Masso sich im Nahrungsbedarf mit z.B. einem Nashorn nicht vergleichen.
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Beitrag  (Pyroraptor10) Sa 28 Jan - 13:19

Es gibt auch noch Vermutungen,dass Massospondylus sich um ihre Jungen gekümmert haben,da die kleinen keine Zähne hatten und somit gefüttert werden mussten.
Das heißt,dass die Eltern sich zumindest um die kleinen kümmerten. Es muss in Südafrika viele Räuber gegeben haben die Nester plünderten,oder so. Anders könnte ich mir die Sterblichkeitsrate nicht erklären.
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Beitrag  Thistle Sa 28 Jan - 16:10

Es steht für mich außer Frage, dass Dinosaurier sich um ihre Jungen kümmerten. Die waren teilweise so klein und hilflos (kleine Sauropoden hatten nicht mal richtige Schwänze und Hälse), die hätten alleine doch keine 3 Tage überlebt. Nicht nur wegen der Wehrlosigkeit, auch weil die kaum in der Lage waren sich anständig fortzubewegen, zu ernähren usw... Allerdings denke ich, dass viele erbeutet wurden, bevor sie eine gewisse Größe erreichten. D.h., viele Raubsaurier hatten sich wahrscheinlich auf die Babies spezialisiert und zogen wohl sogar mit den Herden mit, immer auf eine Gelegenheit wartend, sich wieder eins zu greifen.

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Beitrag  (Pyroraptor10) Sa 28 Jan - 16:55

Das dürfte daran liegen,dass Dinosaurier sich mehr mit Vögeln oder Säugern vergleichen lassen könnten,als mit Reptilien. Dieses"Sauropoden konnten sich nicht um ihre Jungen kümmern,weil sie ständig fressen mussten"geht mir schon ewig auf den Geist.
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Beitrag  Thistle So 29 Jan - 2:35

Ja... in dieser einen neueren Doku (wie hieß die nochmal?), da wurden die Sauropoden ja so dargestellt, dass sie ihre Jungen im Stich ließen. Das kam mir gleich irgendwie spanisch vor. Und wenn sich schon Prosauropoden um ihre Jungen kümmerten, wieso sollten Sauropoden damit aufhören? Es liegt ja keinerlei evolutionärer Vorteil darin, Jungtiere plötzlich sich selbst zu überlassen.
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Beitrag  Styracosaura So 29 Jan - 6:56

Kurzer Exkurs zu Nestern und Nestfürsorge:
Soweit mir bekannt ist, sind vom Brachiosaurus "lineare Eiablagen" bekannt (hab ich zumindest mal so als Stichpunkt gelesen, konkrete Angaben dazu habe ich nicht gefunden), d.h. dass sie die Eier nicht in runde Nester legten, sondern paarweise angeordnet in einer Linie ablegten. Solche Funde sind auch vom Troodon bekannt. (Link: http://mygeologypage.ucdavis.edu/cowen/HistoryofLife/dinoeggpairs.html )
Forscher gehen davon aus, dass diese Eier nur mit Sedimenten zugedeckt waren und von der Sonne ausgebrütet wurden. Die Schalen von Troodon-Eiern sind zudem sehr grobkörnig, was scheinbar notwendig war, damit der Gasaustausch ermöglicht wurde. Troodon scheint seine Eier auch zumeist in der Nähe von Nestern nichträubereischer Dinosaurier abgelegt zu haben, damit die Jungen nach dem Schlüpfen womöglich direkt passende Nahrung vor der Nase hatten.
Diese linearen Eiablagen, so die Forscher, sprächen für keine intensive Nestfürsorge, sondern eher dafür, dass das Gelege wie bei den Schildkröten nach dem Legen sich selbst überlassen worden wäre. Zumindest bei den Krokodilen, die ihre Eier ja auch im Sand verscharren, ist aber eine gewisse Nestfürsorge bekannt, d.h. die Mutter bleibt in der Nähe der Nester - die ja in der Nähe des Wassers liegen -, hilft den Jungtieren sogar beim Schlüpfen, wenn sich diese akustisch bemerkbar machen, trägt sie ggf.anschließend ins Wasser und schützt sie soweit es geht gegen Räuber.
Ich könnte mir vorstellen, dass sich auch eingie Dinosaurier mit linearer Eiablage ähnlich verhalten haben.
Horner und sein Team hatten die Troodon-Gelege zwischen Orodromeus-Nester gefunden. Bei Orodromeus gehen die Forscher ebenfalls davon aus, dass obwohl runde Nester angelegt wurden, keine großartige Nestfürsorge betrieben wurde, weil zwischen den Nestern lediglich Spuren unterschiedlich alter Jungtiere entdeckt werden konnten, aber keine Spuren von erwachsenen Tieren. Da in den meisten Nestern zwar geöffnete Eier, aber keine zertretenen Schalen gefunden wurden, geht Horners Team davon aus, dass es sich bei diesen "Küken" um Nestflüchter handelte, die also sofort das Nest verließen, kaum dass sie sich aus dem Ei gepellt hatten.

Bei Majasaura (sagt ja schon der Name: "Mutterechse") geht man allerdings von intensiver Nestfürsorge aus.

Bakker ist darüber hinaus der Ansicht, dass zumindest die größten Sauropoden lebend gebärend waren - inwieweit das mit den Brachiosaurus-Funden übereinstimmt, kann ich nicht sagen.
Horner hatte sogar mal die Idee geäußert, dass die Ornithischia runde Nester anlegten und die Saurischia lineare Eiablage betrieben. Dagegen spricht zumindest jetzt der Fund von Massospondylus, da dieser Prosauropode ja zu den Saurischia zählt und runde Nester anlegte. (Stand: 2002)

EDIT:
Da ich gerade meine gesammelten Nachrichten-Werke nach entsprechenden Texten über Nester durchgehe, um meine Seite mal wieder zu aktualisieren, bin ich doch gerade auf einen interessanten Artikel aus dem Jahr 2009 gestoßen, in dem es eher nebenbei auch um die hohe Eierzahl geht. Dazu hat sich der Paläontologe Oliver Rauhut sogar höchstpersönlich hier im Forum gemeldet. Eigentlich ging es darum, dass ich mich über eine mangelhafte Berichterstattung in einer Zeitung aufregte, die eine Studie von Rauhut so unwissenschaftlich darstellte.
Es ging darum, dass T.rex und Co. vermutlich eher auf Jungtiere Jagd machte als auf erwachsene Tiere. (Die Begründung dafür könnt ihr in seinen Ausführungen nachlesen.) Auf jeden Fall schrieb er darin zum Brutverhalten der Dinosaurier:
"Auch hier muss man wieder Bedenken, daß Dinosaurier keine Säugetiere waren. Selbst bei den heutigen Säugetieren ist die Alterspyramide übrigens oft auch von Jungtieren dominiert, mit ganz wenigen ausnahmen (z.B. Elefanten, Menschen). Dabei sind Säugetiere aber sogenannte K-Strategen, das heißt, sie produzieren wenige Nachkommen, um die sie sich aber intensiv kümmern, so daß viele von ihnen überleben. Die allermeisten Amphibien und Reptilien dagegen sind R-Strategen, d.h. sie produzieren sehr viele Nachkommen, von denen aber nur 1% oder weniger das Erwachsenenalter erreichen (man denke z.B. an die Kaulquappen von Fröschen). Wir wissen ziemlich sicher, daß Dinosaurier zumindest ganz überwiegend R-Strategen waren, also müssten wir sehr viele Jungtiere erwarten. Im Fossilbericht fehlen jedoch gerade die ganz Jungen (ältere Jungtiere finden sich viele - fast kein Dinosaurier, den man bisher beprobt hat, ist wirklich schon ganz ausgewachsen). Wenn nun Raubsaurier überwiegend diese kleinen Jungtiere gefressen und vollständig verdaut haben, könnte das diese Beobachtung erklären."
https://dino-interesse.forumieren.com/t200-war-tyrannosaurus-rex-ein-feigling#640

EDIT 2:
Inzwischen habe ich schon einige andere Nachrichten zum Thema "Nester und Brutverhalten" gefunden - demnach kann man die Aussage Horners von oben mal total vergessen.... Also auch Theropoden legten teilweise runde Nester an. In einer Nachricht wird sogar vom väterlichen Brutverhalten beim Troodon berichtet: http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/298615.html
Eine andere Nachricht berichtet von einem runden Nest bei einem Theropoden: http://www.g-o.de/wissen-aktuell-9122-2008-11-18.html

Wird echt mal Zeit, dass ich die Seite zum Brutverhalten total überarbeite *grumpf*


Zuletzt von Styracosaura am So 29 Jan - 9:03 bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet (Grund : Hinzufügung + Berichtigung)
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Beitrag  (Pyroraptor10) So 20 Mai - 15:42

Thistle schrieb:Ja... in dieser einen neueren Doku (wie hieß die nochmal?), da wurden die Sauropoden ja so dargestellt, dass sie ihre Jungen im Stich ließen. Das kam mir gleich irgendwie spanisch vor. Und wenn sich schon Prosauropoden um ihre Jungen kümmerten, wieso sollten Sauropoden damit aufhören? Es liegt ja keinerlei evolutionärer Vorteil darin, Jungtiere plötzlich sich selbst zu überlassen.

Was für ein Sauropode war es denn? Vielleicht habe ich die Doku gesehen und kann den Namen nennen.
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Beitrag  Altispinax Mo 21 Mai - 13:16

Ich weiß nicht mehr, wie die Doku hieß, aber ich glaube, Thistle meint die mit dem Saltasaurus Alpha. Da haben die Weibchen die Eier gelegt und sind danach gleich weitergezogen und die Jungen mussten nach dem Schlüpfen in einen Wald fliehen und waren ganz auf sich allein gestellt.
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Beitrag  (Pyroraptor10) Mo 21 Mai - 15:15

Dinosaur Planet? Ansonsten fand ich die Dokus eigentlich sehr gut,aber das war nicht so toll.
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