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Das Nasenloch des Brachiosaurus

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Styracosaura
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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  Styracosaura Mi 22 Jul - 17:54

Hallo allerseits,
wie ihr sicherlich wisst, sitzt das Nasenloch des Brachiosaurus weit oben auf dem Kopf.
Das Nasenloch des Brachiosaurus Brachiosaurus2-Kopf
Das Nasenloch des Brachiosaurus Schaedel-Brachiosaurus-sw-h150
Schädel des Brachiosaurus


Es gab schon einmal die Diskussion, dass er möglicherweise einen Rüssel gehabt haben könnte. Diese Erklärung hat sich aber nicht wirklich durchgesetzt.
Das Nasenloch des Brachiosaurus Brachio-Ruessel
Auf diesem Bild sieht der Rüssel meiner Meinung nach aber etwas mickerig aus und irgendwie auch unsinnig. Bei dem langen Hals macht so ein kleines Rüsselchen auch nicht mehr viel aus... Also, wenn er tatsächlich einen Rüssel gehabt haben sollte, dann wird er wahrscheinlich anders ausgesehen haben als auf diesem Bild - aber ich hatte kein anderes Bild zur Verfügung *grins*


Andere Meinungen dazu sind, dass das Gehirn gekühlt werden sollte durch das oben sitzende Nasenloch. Allerdings frage ich mich dann, was den Brachiosaurus ausmacht, dass der eine solche Kühlung benötigt, bzw. warum andere Tiere darauf verzichten konnten.

Mich würde aber doch mal interessieren, warum beim Brachiosaurus da oben das Nasenloch saß und nicht in der Nähe des Mauls, wie allgemeinhin üblich.
Hat einer von euch dazu eine Idee?

(P.S. Im alten Forum hatten wir schon zweimal dazu eine Diskussion, aber wirklich erklärt hat sich der Grund für das Nasenloch dort auch nicht:
- http://www.dinosaurier-interesse.de/web/Zusatz/CGI/Erw-Forum/messages/242.htm (Jan 2001)
- http://www.dinosaurier-interesse.de/web/Zusatz/CGI/Erw-Forum/messages/1135.htm (Sep 2001)
Im alten Forum stand im Vordergrund der Diskussion mehr Sinn bzw. Unsinn eines Rüssels.)
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Beitrag  (Pyroraptor10) Mi 22 Jul - 20:11

Auf http://www.wasistwas.de/natur-tiere/alle-artikel/artikel/link//b90dfbdafc/article/der-ruessel-des-brachiosaurus-brancai.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=53 gibt es einen Artikel zum Thema. Ich glaube nicht dass der Brachiosaurus einen Rüssel hatte. Ein Elefant hat hat einen Rüssel. Allerdings braucht er den Rüssel weil er einen Kurzen Hals hat. Die Giraffe hat einen langen Hals und braucht deswegen keinen Rüssel. Wozu braucht ein Brachiosaurus einen langen Hals UND einen Rüssel. Außer dem ist der Rüssel Wahrscheinlich eine Erfindung der Säugetiere. Elefant,Tapir und Saiga haben einen Rüssel und sind ALLE Säugetiere. Ich kenne kein Tier welches einen Rüssel hat und KEIN Säugetier ist.
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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  Styracosaura Mi 22 Jul - 20:19

(Pyroraptor10) schrieb:Auf http://www.wasistwas.de/natur-tiere/alle-artikel/artikel/link//b90dfbdafc/article/der-ruessel-des-brachiosaurus-brancai.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=53 gibt es einen Artikel zum Thema.

Ja, das ist der Text, der mir vor 6 Jahren zugeschickt wurde. Den kenne ich schon.

(Pyroraptor10) schrieb:Ich glaube nicht dass der Brachiosaurus einen Rüssel hatte...

Dennoch bleibt aber doch die Frage, WARUM sitzen die Nasenlöcher des Brachiosaurus und die seiner Verwandten so weit oben auf dem Kopf und nicht näher am Maul?
Ich kann mir nicht wirklich erklären, was die da oben "zu suchen" hatten. Von daher würde ich einen Rüssel zumindests nicht vollkommen ausschließen, auch wenn man bisher noch keine Hinweise darauf gefunden hat.

Hat vielleicht jemand eine andere Erklärung für die ungewöhnliche Position der Nasenlöcher?
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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  Anara Mi 22 Jul - 22:29

(Pyroraptor10) schrieb:Ein Elefant hat hat einen Rüssel. Allerdings braucht er den Rüssel weil er einen Kurzen Hals hat. Die Giraffe hat einen langen Hals und braucht deswegen keinen Rüssel. Wozu braucht ein Brachiosaurus einen langen Hals UND einen Rüssel

Dem würde ich mich so anschließen. Ein Rüssel bei einem Brachiosaurus wäre entwicklungstechnisch nicht unbedingt sinnvoll. Und verglichen mit heutigen Tieren, die ähnliche "Vorrichtungen", sprich erhöhte Nasenöffnungen besitzen, wie zum Beispiel Krokodile, müsste man die uralte Theorie wieder ausgraben, dass der Brachiosaurus einen großen Teil seines Lebens im Wasser verbracht hat. Dann wären diese erhöhten Atemöffnungen dazu gut gewesen, dass er sich nahezu komplett, zwecks Tarnung, unter Wasser aufhalten konnte. Aber bei der Größe...(???) confused

Meine Idee, die ich spontan dazu hatte, war Folgende:

Vielleicht benötigte der Brachiosaurus die Nasenlöcher sehr dicht an der Stirnhöhle zur Erzeugung von Geräuschen. Die Stirnhöhle wäre so ein starker Resonanzkörper. Dies könnte der Brachiosaurus vielleicht aufgrund bestimmter Lebensumstände (Herde, Partnersuche, Warnrufe...) entwickelt haben. Warum dieses Merkmal nicht auch bei anderen Sauropoden auftrat, hat ggf. mit dem Lebensraum der Tiere zu tun.

Allerdings würde ich auch nicht vollständig ausschließen, dass vielleicht einige Dinosaurier Rüssel oder ähnliche Körperausbildungen besessen haben könnten. Auch wenn wir so etwas heute nur noch von Säugern kennen, haben die Dinos doch mitunter sehr ungewöhnliche Merkmale entwickelt, die heute auch bei Reptilien nicht mehr vorkommen. Dinosurier waren eine Spezies für sich selbst. Very Happy
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Beitrag  Styracosaura Mi 22 Jul - 22:42

Anara schrieb:Vielleicht benötigte der Brachiosaurus die Nasenlöcher sehr dicht an der Stirnhöhle zur Erzeugung von Geräuschen. Die Stirnhöhle wäre so ein starker Resonanzkörper. Dies könnte der Brachiosaurus vielleicht aufgrund bestimmter Lebensumstände (Herde, Partnersuche, Warnrufe...) entwickelt haben. Warum dieses Merkmal nicht auch bei anderen Sauropoden auftrat, hat ggf. mit dem Lebensraum der Tiere zu tun.

Hmmm... so spontan klingt deine Überlegung einleuchtend. Als Lebensraum-Angabe habe ich "offene Waldgebiete" gefunden (allerdings frage ich mich immer, wie man sowas ermittelt - aber das ist eine andere Frage... )
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann meinst du, dass Brachiosaurus vermutlich wie ein Hirsch geröhrt hat (oder sowas in der Art), um mit den Tieren seiner Herde auch ohne Sichtmöglichkeit in Kontakt zu bleiben... Das ist möglich.
(Bis mir jemand dazu stichhaltige Gegenargumente liefert, nehme ich das mal als die bisher beste Theorie an - danke cheers )
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Beitrag  Gast Do 23 Jul - 14:23

Es gibt auch die Theorie, dass die Löcher zur Kühlung dienten. Die Theorie mit der Lauterzeugung finde ich aber auch nicht schlecht. Ich frage mich ob es da schon Untersuchungen zu gibt. Ein Illustrator zeichnet seine Sauropoden grundsätzlich mit einer Art Hautlappen der vom Loch zur Schnauze runterreicht und an dessen Ende, also an der Schnauze dann die eigentlichen Atemlöcher sitzen.
Das Merkmal tritt mehr oder weniger auch bei anderen Sauropoden auf. Giraffatitan brancai (bzw. Brachiosaurus brancai) ist nur ein Extrembeispiel, bei anderen Sauropoden tritt der Höcker mit dem Nasenloch aber nicht so stark hervor. Dafür hatten andere extrem große Öffnungen wie etwa der Abrosaurus.
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Beitrag  exi Sa 25 Jul - 3:45

Hallo,

Anara schrieb:
Und verglichen mit heutigen Tieren, die ähnliche "Vorrichtungen", sprich erhöhte Nasenöffnungen besitzen, wie zum Beispiel Krokodile, müsste man die uralte Theorie wieder ausgraben, dass der Brachiosaurus einen großen Teil seines Lebens im Wasser verbracht hat. Dann wären diese erhöhten Atemöffnungen dazu gut gewesen, dass er sich nahezu komplett, zwecks Tarnung, unter Wasser aufhalten konnte. Aber bei der Größe...(???)

diese 'uralte Theorie' ist nicht ganz korrekt. Man kann auch folgern, daß der B. einen Vorfahren besaß der (halb)aquatisch gelebt hat.
Ja, wir sind uns darüber einig, daß Lungenatmer die im Wasser leben dazu neigen ihre Nase auf die Oberseite des Kopfes zu verschieben. Die spontane Mutation mit der Nase auf der Stirn erhält einen gravierenden Vorteil gegenüber von Artgenossen die zum atmen aufsteigen müssen. Dieser Vorteil macht langfristig die Mutation zum Merkmal.
Aber (halb)aquatische Tiere mit der Atemöffnung auf der Stirn, die dann zu reinen Landtieren werden, haben keinen (wesentlichen) Vorteil wenn sie die Nase zurückwandern lassen. (Nun, praktisch entfällt das Schnüffeln am Boden. Und wer an der Stirn Panzer oder Hörner wollte, der wäre durch den Hohlraum hinter der Stirn sehr anfällig für Verletzungen. Doch diese drei Punkte entfallen beim B.) Ohne evolutionären Druck wird sich aber kein Merkmal ändern, auch der Platz der Nase nicht.

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Beitrag  Anara Sa 25 Jul - 12:26

exi schrieb:diese 'uralte Theorie' ist nicht ganz korrekt. Man kann auch folgern, daß der B. einen Vorfahren besaß der (halb)aquatisch gelebt hat.

Das klingt nach meiner Ansicht auch sehr logisch. Also quasi ein evolutionäres Überbleibsel.

Allerding stammt der Brachiosaurus warscheinlich von den Prosauropoda ab. Als Vorfahre wird hier der Plateosaurus aus dem oberen Trias gehandelt. Dieser war etwa zwischen 5 und 10 Meter lang und bis zu 3 Meter hoch (also verhältnismäßig klein gegenüber dem Brachiosaurus). Bei einem Brachiosaurus fallen im Vergleich zu anderen Sauropoden auch die Zähne auf, die sich völlig von z.B. denen des Diplodocus unterscheiden. Der Plateosaurus hatte ähnliche Zähne wie Brachiosaurus. Aber seine Nasenöffnungen waren, entgegen dem Brachiosaurus, viel weiter vorne angesiedelt. Sollte es sich also bei Plateosaurus um einen direkten Vorfahren von Brachiosaurus handeln, wäre die eigentlich einleuchtende Theorie mit dem evolutionärem Überbleibsel nicht richtig.

Das Nasenloch des Brachiosaurus Plateo12

Bild: Schädel eines Plateosaurus im Vergleich zu einem Brachiosaurus. Die Zähne erinnern an denen eines Brachiosaurus, aber die Nasenöffnungen sind an der Schnauze. Quelle: Wikipedia
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Beitrag  Gast Sa 25 Jul - 21:07

Hallo!

Möcht mich auch mal zu Wort melden.
Klingt sicher idiotisch-utopisch, aber könnte es nicht sein, dass der Brachio vielleicht Algen und Wasserpflanzen abgeweidet hat?

Die richtigen Zähne hätte er ja vielleicht gehabt, und das Nasenloch ganz oben ist sicher auch förderlich, wenn das Maul unter Wasser ist. Er hat auch eher einen stämmigen Körperbau und keinen ewig langen Schwanz wie der Diplodocus.
Wie passt das mit seiner Körperhaltung, vor allem der Haltung des langen Halses überein?
Wurden Fossilien des Brachios in näherer Umgebung von Meeren gefunden?
Ich hab leider wirklich nicht viel Ahnung von der Materie (ich taste mich grad heran grübel ), also haut mich nicht gleich, wenn ich Blödsinn rede...
lg, eomaia
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Beitrag  Anara Sa 25 Jul - 22:01

eomaia schrieb:könnte es nicht sein, dass der Brachio vielleicht Algen und Wasserpflanzen abgeweidet hat?
Die richtigen Zähne hätte er ja vielleicht gehabt, und das Nasenloch ganz oben ist sicher auch förderlich, wenn das Maul unter Wasser ist

Finde ich gar nicht idiotisch oder utopisch. Auf die gleiche Idee bin ich auch schon gekommen.springen vor Freude
Ich frage mich nur, warum der Brachiosaurus dann so lange Vorderbeine brauchte? Deutet ja eigentlich mehr darauf hin, dass er seine Nahrung weiter oben fand. Besonders, da dies ja gerade für den Brachiosaurus ein herrausragendes Merkmal ist im Gegensatz zu anderen Sauropoden.

Vielleicht brauchte er seine längeren Vorderbeine aber auch, um mit ihnen im Wasser zu stehen, während seine Hinterbeine, die ja kürzer sind, noch am Ufer standen. Da solche Gelände ja meistens abfallen, hätte er so seinen Körper in der Waagerechten halten können, während er Wasserpflanzen abweidete.
(Hätte bestimmt komisch ausgesehen, aber war ja ohnehin ein seltsames Tier lachen )
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Beitrag  Gast Sa 25 Jul - 23:27

Vielleicht hatte er ja trotzdem seine Nasenöffnungen weiter vorne an der Schnautze, obwohl das beim Schädel anders ist. Bei Waranen ist das auch so:

http://www.ecarter.k12.mo.us/dept/elementary/fourthgrade/hbrown/komodo_dragon_01tfk%5B1%5D.jpg

http://www.boneclones.com/images/bc-027_web-lg.jpg
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Beitrag  Styracosaura So 26 Jul - 15:40

Sorry für meine späte Antwort - ich war von gestern Mittag bis heute Mittag unterwegs. Nun aber ein Rundumschlag für die letzten Einträge lachen

eomaia schrieb:also haut mich nicht gleich, wenn ich Blödsinn rede...
Hier wird keine/r gehauen, vor allem dann nicht, wenn er oder sie zu seinen/ihren Ideen auch gleich Argumente mitliefert, die diese Ideen untermauern - und das hast du ja getan lustig
Ich persönlich finde alle Ideen gut, selbst ganz unkonventionelle und scheinbar irrwitzige. Wenn man sie begründen kann, sind alle Ideen willkommen. Nur durch solche Ideen lebt ja ein Forum. Wenn ich nur alles nachplappere, was alle sagen, dann kann es nicht zu Diskussionen kommen. Also immer her mit deinem "Blödsinn" lachen

eomaia schrieb:Die richtigen Zähne hätte er ja vielleicht gehabt
Also die Zähne werden als meißel- oder löffelförmig angegeben. Inwieweit diese Zahnform für deine Theorie spricht, weiß ich aber nicht...
Hier ist ein Bild aus dem Schädel des Brachiosaurus nach außen, auf dem man gut die Zähne erkennen kann. (meiner Meinung sehen die ein wenig aus wie ein Kamm...):
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,grossbild-467220-354702,00.html

eomaia schrieb:Wurden Fossilien des Brachios in näherer Umgebung von Meeren gefunden?
Als vermuteter Lebensraum werden Ebenen bzw. offene Waldgebiete genannt - mag aber sein, dass man letzteres einfach nur aufgrund der Vermutung geäußert hat, dass Brachiosaurus wie Giraffen hohe Bäume abgeweidet hat. Inwieweit er tatsächlich in der Nähe von Baumfossilien gefunden wurde, weiß ich nicht.

Anara schrieb:Vielleicht brauchte er seine längeren Vorderbeine aber auch, um mit ihnen im Wasser zu stehen, während seine Hinterbeine, die ja kürzer sind, noch am Ufer standen. Da solche Gelände ja meistens abfallen, hätte er so seinen Körper in der Waagerechten halten können, während er Wasserpflanzen abweidete.
(Hätte bestimmt komisch ausgesehen, aber war ja ohnehin ein seltsames Tier )
Also ich muss sagen, ihr habt echt tolle Ideen!!! Auf sowas bin ich bisher noch nie gekommen.
Da man Brachiosaurus oft mit Giraffen vergleicht, liegt natürlich nahe, dass man vermutet, er habe seine Nahrung auf den hohen Bäumen gesucht. Kann aber durchaus sein, dass er aus dem von dir genannten Grund so lange Beine entwickelt hatte.
Immerhin ist er wahrscheinlich nicht wie Giraffen mit aufrechtem Hals herum gelaufen, sondern eher mit einem waagerecht gehaltenen Hals, was auch den massiven Schwanz zum Gewichtsausgleich erklärt. Es könnte also auch sein, dass er mit seinen Vorderbeinen im Wasser gestanden hat und mit seinem Hals große Flächen von Algen abweidete.
Also mir scheint deine Theorie zumindest mal überlegenswert - auch wenn sie vielleicht etwas seltsam klingt.

Ich überlege nur gerade, wie das mit der Gewichtsverteilung gewesen ist, wenn die Vorderbeine im Wasser stehen und die Hinterbeine am höher liegenden Ufer bleiben... Würden dann möglicherweise die Beine in den durchweichten Untergrund gedrückt? Oder würde das vom Auftrieb des Wassers verhindert?
Hatte er möglicherweise deshalb einen relativ kurzen, wenn auch schweren Schwanz (im Gegensatz zu den anderen Sauropoden), weil er durch den Auftrieb des Wassers nicht so viel Gewichtsausgleich am anderen Körperende benötigte?

Tarbi schrieb:Vielleicht hatte er ja trotzdem seine Nasenöffnungen weiter vorne an der Schnautze, obwohl das beim Schädel anders ist. Bei Waranen ist das auch so
Hmmm... da finde ich den Vergleich nicht ganz so gelungen, da der Waran ja doch einen relativ flachen Schädel besaß. Der Schädel des Brachiosaurus hatte eine gänzlich andere Form. Selbst wenn die Nasenlöcher am unteren Ende der Nasenöffnung im Schädel saßen, wären sie doch sehr weit weg vom Maul gewesen und in der Nähe der Augen. Eine merkwürdige Forum wäre das dennoch gewesen... Da würde dann doch wieder so eine Art Kurzrüssel Sinn machen, da dann die Nasenöffnung mithilfe von Fleisch- bzw. Hautröhren in die Nähe des Mauls heranreichen könnten... Aber inwieweit ein Rüssel beim Brachiosaurus Sinn macht, ist weiterhin fraglich...
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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  Gast So 26 Jul - 20:11

Dagegen spricht, dass Brachiosaurus alithorax in Gegenden gelebt hat die temporär trocken waren. In Meeresnähe lebte er nicht. Auch der Giraffatitan lebte eher in Flutebenen und nicht in Meeresnähe. Eure Theorie ist aber nicht so schlecht. Immerhin vermuten einige Forscher, dass die Sauropoden die die Fährten in den Alpen hinterlassen haben sich vielleicht von Algen ernährten da sie in Meeresnähe lebten.
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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  exi Mo 27 Jul - 0:45

Hallo Anara,

Das klingt nach meiner Ansicht auch sehr logisch. Also quasi ein evolutionäres Überbleibsel.
Allerding stammt der Brachiosaurus warscheinlich von den Prosauropoda ab. Als Vorfahre wird hier der Plateosaurus aus dem oberen Trias gehandelt.

... logische Gedanken müssen nicht immer richtige Gedanken sein Laughing Und dein Einwand ist überaus stimmig: wäre die 'Stirnatmung' ein Überbleibsel, dann hätte sie bei einem Vorfahren gefunden werden müssen. Hat man aber (vermutlich) nicht.

eomaia:
Klingt sicher idiotisch-utopisch, aber könnte es nicht sein, dass der Brachio vielleicht Algen und Wasserpflanzen abgeweidet hat?

Die richtigen Zähne hätte er ja vielleicht gehabt, und das Nasenloch ganz oben ist sicher auch förderlich, wenn das Maul unter Wasser ist. Er hat auch eher einen stämmigen Körperbau und keinen ewig langen Schwanz wie der Diplodocus.
Anara:
Vielleicht brauchte er seine längeren Vorderbeine aber auch, um mit ihnen im Wasser zu stehen, während seine Hinterbeine, die ja kürzer sind, noch am Ufer standen.

Von diesem Gedanken möchte ich abraten. Kein Tier kann sich dauerhaft die Blöße geben und seinen Hintern an Land halten während es den Kopf ins Wasser steckt. Zwar müssen viele Tiere in dieser Position trinken, aber weil sie in diesem Augenblick die Umgebung nicht sehen sind sie leichte Beute für Jäger. Auf Dauer, etwa um zu fressen, kann diese Haltung nicht bestehen. Entweder steht das Tier im Wasser und äst dort, oder es steht an Land und äst dort. Kurze und schnelle Übergriffe von Land auf Wasser oder andersherum sind für manche Jäger sinnvoll, aber nicht für Pflanzenfresser.

Wo eine unterschiedliche Beinlänge noch von Nutzen sein kann, das ist in hohem Gras und in Buschwäldern. (Falls es derlei damals schon gegeben hat.) Dann erlaubt ein tiefergelegtes Hinterteil einen weiten Blick über die Savanne (denn derlei erleichtert ein aufrichten des Halses).
Bei besonders dichtem Bewuchs wäre zudem ein Schnüffeln am Boden unmöglich. Besonders dichter Planzenwuchs würde also eine Mutation mit versetzter Nase nicht behindern. Allerdings sehe ich keinen Vorteil darin wenn ein Tier das in die Ferne blickt und riecht eine Handspanne höher riechen kann.
Entsprechend wie zum Wasser kann ein 'Grasmeer' die Mutation erlauben und halten. Aber damit kann man nicht erklären warum sie artumspannend geworden ist.

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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  Anara Di 4 Aug - 18:33

Habe da noch ein Indiz zu der Hypothese bezüglich der Komunikation gefunden:

Zitat von dinosaurier.org - "Viel Luft in Dinosaurierköpfen" 28.12.2008 :

"...Ganz anders dagegen die Situation bei den beiden Pflanzenfressern. Ihre Nasenhöhlen waren gewunden wie ein Korkenzieher, nahmen den größeren Teil der Schnauze ein und verliefen nahe an großen Blutgefäßen. Daher könnten sie - wie bei modernen warmblütigen Tieren - eine wichtige Rolle beim Anwärmen der eingeatmeten Luft gespielt haben, glaubt Witmer. Ebenfalls denkbar sei eine Funktion als Resonanzraum für die akustische Kommunikation, wie bereits bei anderen Dinosauriern vermutet..."

Forschung: Lawrence M. Witmer und Ryan C. Ridgely, Deparment of Biomedical Sciences, College of Osteopathic Medicine, Ohio University, Athens

Der Artikel befasst sich zwar nicht direkt mit dem Brachiosaurus, zeigt aber trotzdem die Möglichkeit auf.
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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  (Pyroraptor10) Mo 18 Jan - 15:58

Anara schrieb:Warum dieses Merkmal nicht auch bei anderen Sauropoden auftrat

Der Camarasaurus hatte doch auch so ein Nasenloch oder.(Verbessert mich wenn ich falsch liege)

Anara schrieb: Allerding stammt der Brachiosaurus warscheinlich von den Prosauropoda ab.

Ich habe gelesen dass diese Theorie angezweifelt wird,aber ich persönlich glaube dass die Sauropodomorpha von Prosauropoda abstammen. Aber wie hätte er dem Wasserdruck stand halten können? grübel Noch eine Frage:Hatte der Brachosaurus ein gutes Hörzentrum? Wenn Anaras Geräuschtheorie stimmen sollte müsste der Brachiosaurus eigentlich ein gutes Hörzentrum haben.
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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  Lexovi So 10 Apr - 19:12

Hier habe ich mal einen Selbstversuch unternommen. Stellt euch mal zu einem Baum (Nadelbaum odg.) und
versucht so zu tun als würdet ihr die Äste abweiden wollen. Die Idee ist fast schon zu banal um echt zu sein, aber
das erste was ihr merkt, sind die Äste in eure Nase.

Deshalb wird wohl meiner Überlegung nach ein Brachiosaurus die Nasenlöcher weiter oben gehabt haben. Ansonsten
wären die Äste jedesmal beim fressen zuerst in die Nase eingedrungen und hätten erheblich gestört. Die Natur
ist erfinderisch, also wird kurzerhand die Nase nach oben verschoben und schon kann gemütlich abgeweidet werden.
Andere Planzenfresser haben sich auf kurze oder ''weichere'' Bäume hergemacht, wo die Äste nicht so gestört haben.
Aber um die Kronen der Bäume zu fressen und auch wirklich weiter ''hineinzutauchen'', braucht man die Nase eben
woanders.
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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  elperdido So 11 Sep - 23:28

Hi Lexovi Smile interessante These , die Giraffe hat ja ihre lange Zunge und ihre Lippen für die dornigen Akazien , das wäre zumindestens eine Möglichkeit ,sicher ist aber auch die der innerartlichen Kommunikation nicht von der Hand zu weisen ,da sie in großenm sozialen Gruppen lebten ,mussten sie auch über große Entfernungen kommunizieren , da sie sicher auch bevorzugt Tiere aus anderen Gruppen für die Paarung suchten , um Inzucht zu vermeiden.Die Rufe mussten auch sofort als von einem anderenTier der selben Gattung stammend, identifizierbar sein, gerade in den weiten Farnprärien ,wo jederzeit auch Predatoren aufkreuzen konnten.

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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  Lexovi Mo 13 Aug - 0:42

elperdido schrieb:Hi Lexovi Smile interessante These , die Giraffe hat ja ihre lange Zunge und ihre Lippen für die dornigen Akazien , das wäre zumindestens eine Möglichkeit ,sicher ist aber auch die der innerartlichen Kommunikation nicht von der Hand zu weisen ,da sie in großenm sozialen Gruppen lebten ,mussten sie auch über große Entfernungen kommunizieren , da sie sicher auch bevorzugt Tiere aus anderen Gruppen für die Paarung suchten , um Inzucht zu vermeiden.Die Rufe mussten auch sofort als von einem anderenTier der selben Gattung stammend, identifizierbar sein, gerade in den weiten Farnprärien ,wo jederzeit auch Predatoren aufkreuzen konnten.
Die Giraffe war ein gutes Stichwort. Sieht man sich den Kopf im Vergleich zu einem anderen Savannen-Bewohner an, fällt einem doch etwas auf; und zwar die Nase sitzt ganz woanders als bei ''gewöhnlichen'' Pflanzenfresser:
Das Nasenloch des Brachiosaurus Ringa111_94363

Das Nasenloch des Brachiosaurus Impala-Antilope

Bei einer Antilope befindet sich die Nase ganz vorne auf dem Kopf. Die Giraffe hat ''leicht versetzte Nasenlöcher''. Diese sind optisch weiter am mittig am Kopf. Es wirkt zwar nur so, da Giraffen eine große Lippe und lange Zunge haben, würde aber meiner Theorie mit der versetzten Nase in die Hand spielen. Befinden sich die Nüstern weiter oben, läuft ein Brachiosaurus nicht in Gefahr andauernd Äste im Riechorgan zu haben.
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Das Nasenloch des Brachiosaurus Empty Re: Das Nasenloch des Brachiosaurus

Beitrag  Thistle Mo 13 Aug - 2:03

Diese Theorie ist mir völlig neu, aber sie gefällt mir richtig gut! Ja, ich denke, das macht Sinn.... vielleicht noch in Kombination mit der Lauterzeugung. Aber ich kann auch verstehen, dass der erste Gedanke ein erleichtertes Atmen unter Wasser war - so ganz abgeneigt bin ich dem ja selber auch noch nicht, obwohl ich rein im Wasser lebende Sauropoden generell für Quatsch halte.
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