Dinosaurier-Interesse
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Giftige Saurier?

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Beitrag  Anara So 31 Okt - 9:31

Giftige Saurier?

Die Verwendung von Gift im Tierreich ist weit verbreitet. Abgesehen von Vögeln existiert die Benutzung von Gift sowohl für Angriff wie auch als Verteidigung bei allen Tierklassen.
Für die Reptilien fallen einem natürlich zuerst die Schlangen ein. Aber auch noch ältere Tiergruppen benutzten bereits Gift, lange vor dem ersten Auftauchen der Saurier. So zum Beispiel Fische oder Spinnentiere (inklusive Skorpione).

Da stellt sich mir die Frage, ob nicht auch der eine oder andere Dino über diese Waffe verfügt haben könnte. Oder vielleicht sogar einige Synapsiden. Mit dem Schnabeltier haben wir ja immerhin schon mal ein Säugetier mit einer derartigen Ausstattung.

Bei den Echsen wäre der Komodowaran ein Beispiel. Die gängige Lehrmeinung ging bisher immer davon aus, dass der Biss des Warans durch Bakterien in seinem Maul bei den Beutetieren zu einer Sepsis führte. Tatsächlich hat man aber unlängst festgestellt, dass das Tier über Giftdrüsen im Mundraum verfügt. Interessant ist hier eigentlich, dass diese Begebenheit doch so lange übersehen wurde…

Da der Komodowaran ein relativ langsamer Jäger ist, ist der Einsatz von Gift natürlich sehr sinnvoll. Ein Biss genügt, dann muss er seiner Beute nur noch langsam folgen, bis diese verendet ist. Kein langwieriger Kampf und keine Energieverschwendung nötig.

Den gleichen Vorteil könnten doch auch Saurier genutzt haben, entweder auch zur Jagt oder aber zur Verteidigung. Vielleicht ähnlich, wie es heute bei einigen Amphibien zu sehen ist (Beispiel Giftdrüsen in der Haut, um Fressfeinde abzuwehren).

Tatsächlich ist die Idee giftiger Dinosaurier nicht ganz neu.

"Gefiederte Dinosaurier der Gattung Sinornithosaurus haben Gift eingesetzt, um ihre Opfer zu überwältigen. Zu diesem Schluss sind US-amerikanische und chinesische Wissenschaftler gekommen, nachdem sie die Zähne der vogelähnlichen Dinosaurier untersucht hatten. Die Vorfahren der Vögel injizierten ihren Opfern das Gift nicht direkt, sondern ließen es über Rinnen in den Zähnen in die Bisswunden laufen. Das Gift wirkte allerdings vermutlich nicht tödlich, sondern lähmte die Beute nur. Auch heute noch gibt es Krustenechsen, die ihre Opfer auf diese Weise zur Strecke bringen. David Burnham von der University of Kansas in Lawrence und sein Team berichten über ihre Studie im Fachmagazin „PNAS“.

Sinornithosaurier hatten die Größe von Truthähnen und besaßen ein Federkleid. Sie lebten vor etwa 125 Millionen Jahren in der Kreidezeit in den prähistorischen Wäldern im Nordosten des heutigen Chinas. Auf die Idee, die vogelähnlichen Saurier könnten giftig gewesen sein, waren die Forscher durch auffällige Einkerbungen im Oberkiefer und in den Zähnen der Tiere gekommen. Daraufhin nahmen sie die versteinerten Skelette genauer unter die Lupe und stellten erstaunliche Ähnlichkeiten mit den Giftapparaten heute noch existierender giftiger Krustenechsen und Schlangenarten fest.

Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Forscher der oberen Zahnreihe, die im hinteren Bereich unterschiedlich lange gefurchte Zähne zeigte. Einkerbungen im Oberkiefer könnten nach Ansicht der Wissenschaftler die Taschen für die Giftdrüsen beinhaltet haben. Ein Durchbruch von diesen Taschen leitete das Gift zu den Zähnen.

Die Urzeitechsen hatten im Gegensatz zu ihren heute lebenden giftigen Nachfahren wesentlich längere Zähne - wahrscheinlich deshalb, weil sie neben kleinen Sauriern vorwiegend andere primitive Vögel jagten. Mit ihren langen Zähnen konnten die Urzeitechsen gut durch das dichte Gefieder hindurchbeißen und mussten für einen Biss zudem nur wenig Kraft aufwenden.

Wenn sie ihre Zähne einmal in ihr Opfer geschlagen hatten, hielten die Flugechsen ihre Beute so lange fest, bis das Gift aus den Drüsen über die Zähne in die offene Wunde gelangt war. „Die Beute fiel sofort in eine Schockstarre, war aber noch am Leben und konnte womöglich dabei zusehen, wie sie langsam von ihrem Jäger verzehrt wurde“, vermutet David Burnham. In Zukunft wollen die Wissenschaftler nun untersuchen, ob auch andere gefiederte Dinosaurier, beispielsweise der Microraptor, giftig waren."

Quelle:
http://www.welt.de/wissenschaft/dinosaurier/article5609685/Dinosaurier-Art-bohrte-Giftzaehne-in-ihre-Opfer.html

Bei den im Artikel erwähnten Tieren handelt es sich allerdings nur um kleine, agile Jäger. Es bleibt die Frage zu klären, ob auch gegebenenfalls größere und plumpere Artgenossen über Gift verfügten oder eben auch dieses zur Abwehr, also eher passiv, einsetzten.
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Beitrag  Theropoda So 31 Okt - 11:27

Kleien giftige Saurier? - Warum nicht?
Ich finde die Idee ganz interessant und die Forschungsergebnisse sind auch ja auch wirlich vielversprechend. Allerdings glaube ich nicht, dass man sich bei der Suche nach Gift jetzt auf die Großen stürzen sollte, denn wenn die einmal richtig zugebissen hatten, glaube ich kaum, dass das Opfer noch Gift brauchte um erledigt zu sein. Daher würde ich mich weitehin auf kleine Dinos konzentrieren. Idea
Das Ganze ist ja auch mit modernen Reptilien vergleichbar. Viele kleine Schlagenarten nuzen Gift um beispielsweise Mäuse schnell und unkompliziert zur Strecke zu bringen. Die großen Krokodile beißen eimal richtig zu und...das wars dann, Zebra. pale
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Beitrag  Altispinax Mo 12 März - 16:00

Giftige Dinosaurier sind durchaus denkbar.
In Jurassic Park wird der Dilophosaurus giftspuckend dargestellt. Außerdem gibt es viele kleine Raubsaurier, die weder über starke Kiefer noch über große Krallen verfügen.

Es könnte doch auch möglich sein, dass kleine Pflanzenfresser Gift zur Verteidigung genutzt haben.


Zuletzt von Styracosaura am Mo 12 März - 16:24 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Zusammenführung zwei direkt hintereinander geschriebener Beiträge des gleichen Autors)
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